Millionär durch Qui tam In den USA hat sich der Apothekenkonzern Walgreen zur Zahlung von 35 Millionen Dollar bereit erklärt. Vorher hatten schon zwei andere Apothekenketten ähnliche Vergleiche in Prozessen mit US-Bundesstaaten geschlossen. Die Apotheken hatten Patienten, bei denen die Medikamente über das staatliche Medicaid-Programm finanziert werden, die jeweils teurere Darreichungsform eines Arzneimittels verkauft, z.b. Kapseln statt Tabletten. Interessant ist, dass der Apotheker, der als Whistleblower die Behörden auf den Betrug aufmerksam gemacht hat, 5 Millionen Dollar von der Summe erhält. Nennt man Qui tam, eine Kurzform von "Qui tam pro domino rege quam pro se ipso in hac parte sequitur", was etwa bedeutet "wer in dieser Sache für den König klagt, wie für sich selbst" und ist ein Prinzip, dass im Mittelalter in England entwickelt worden ist. In den USA darf jemand, der einen vermutlich illegalen Vorgang nicht aus Geldgier oder Rachsucht, sondern in gutem Glauben öffentlich macht, unter Umständen sogar, wenn er von Staats wegen zu einer Aussage unter Eid verpflichtet wird, vom Staat in der anschliessenden Auseinandersetzung mit seinem Arbeitgeber nicht alleine gelassen werden. Whistleblower können durch so genannte Qui-tam-Verfahren im Namen des Staates Schadenersatz einklagen. Ob diese Regelung in Europa möglicherweise erfolgreich in die Rechtsordnung integriert werden kann und so die Korruptionsbekämpfung erleichtert, ist unter Experten strittig. [Ausland]
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