PR vs. Wissenschaft Normalerweise hat das britische NICE den Ruf, besonders kritisch bei der Beurteilung einer neuen Therapie zu sein. Nun hat NICE hatte im August dieses Jahres seine Zustimmung für den Einsatz von Trastuzumab bei Frauen mit HER-positivem Mammakarzinom im Frühstadium gegeben. Damit darf das Medikamente von Ärzte des Staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) eingesetzt werden. Die positive Stellungnahme erfolgte nur zwei Wochen nach der Erweiterung der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMEA (European Medicines Agency). Das Ärzteblatt berichtet, dass Onkologen dem NICE nun vorwerfen, dass die Entscheidung durch eine Medienkampagne des Herstellers Roche beeinflusst worden ist. Das erklärt auch die Meldung, dass im Fall der Entscheidung über die Erstattung von Medikamenten gegen Alzheimer die Alzheimer's Society vorgeschickt wird, um über die Öffentlichkeit Druck auszuüben. Ob das deutsche IQWiG standhafter gegen PR-Attacken sein wird, wenn es demnächst bei neuen Medikamenten die Kosten-Nutzen-Bewertung machen soll? Krisenzeiten sind immer gute Zeiten für die PR-Branche. [Ausland]
hockeystick 2006-11-25
Danke für den Hinweis. Da sieht man mal, wie die Leib- und Magenzeitung ins Hirn gebrannt ist.
An dem Tag, an dem in der Ärztezeitung kritisch darüber berichtet, dass Pharma-PR einen Einfluss auf irgendwelche Entscheidungsgremien haben könnte, geht die Sonne im Westen auf.
>> Kommentieren hockeystick 2007-06-21 Betroffene Patienten - nicht nur bei "Sabine Christiansen" häufig präsent. Journalisten finden sie oft über sogenannte Selbsthilfegruppen. Ausschnitt aus "Sabine Christiansen" 2006, Moderatorin: "Ich begrüße Ursula Goldmann-Posch, Buchautorin. Sie lebt seit zehn Jahren mit der Diagnose Krebs, Brustkrebs." Ihre Selbsthilfegruppe wird mit viel Geld vom Pharmariesen "Roche" unterstützt, und so propagiert sie dessen Produkte. Ursula Goldmann-Posch, "Sabine Christiansen" 2006: "Wir haben ja schon bei Brustkrebs einen ersten Antikörper Trastuzumab, und da muss ich wiederum sagen, wundere ich mich, dass hier Patientinnen gegen Krankenkassen, Patientinnen, gegen Krankenkassen Urteile erwirken müssen." Ein voller Erfolg für "Roche" und sein "Trastuzumab" - Handelsname "Herceptin". Dies ist sehr umstritten, die Behandlung kostet Zehntausende Euro. (Quelle: ZAPP, vgl. auch taz-Artikel zum Thema). >> Kommentieren |
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