Uni Greifswald macht verdeckte PR für Sanofi Pasteur MSD Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald vermeldet heute in einer Pressemitteilung eine gute Akzeptanz der HPV-Impfung im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern: Die Mehrzahl junger Frauen in Mecklenburg-Vorpommern lässt sich gegen Viren impfen, die Gebärmutterhalskrebs verursachen. Das ergab eine Untersuchung des Instituts für Politik- und Kommunikationswissenschaft der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Eigentlich kennt man solche Meldungen nur aus der untersten Schublade der Produkt-PR: Immer mehr Menschen vertrauen der Heilkraft der Vitamine. Die Pressemeldung nennt jedoch keinen Auftraggeber der Studie. Eine kurze Recherche bestätigt natürlich den ersten Eindruck: Finanziert wird die von Prof. Detlef Jahn geleitete Studie vom Gardasil® -Hersteller Sanofi Pasteur MSD. [HPV]
hockeystick 2008-08-25
Die Welt schreibt insgesamt kritisch, übernimmt aber die Information aus der PM ohne Angabe der Quelle:
Aktuelle Zahlen aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen, dass 68 Prozent aller 14- bis 17-Jährigen bereits geimpft sind. plazebo 2008-08-25
Der Artikel auf welt.de ist mittlerweile ergänzt worden:
Wissenschaftler der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald haben in einem Forschungsprojekt gezählt, dass 68 Prozent aller 14- bis 17-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern bereits geimpft sind. Das Projekt indes wurde vom Hersteller des Impfstoffs Gardasil, von der Firma Sanofi Pasteur MSD, gefördert. >> Kommentieren siyani 2008-08-25 diese stelle hab ich bei studiendesign am liebsten: da sind dann in der fragestellung bereits die antworten enthalten und sie liefern die besten inhaltlichen ergebnisse zur vorbereitung des nächsten quartalsdurchgangs für den aussendienst des unternehmens: "gucken sie einmal frau doktor, da gibt es neue, hervorragende ergebnisse aus einer neutralen studie zu gardasil®..."
"Kommunikationswissenschaft" eben. Wovon sollen die auch sonst leben?
Das läuft am "Lehrstuhl für vergleichende Politikwissenschaft". Die beiden Wissenschaftlerinnen sind bisher auch nicht als Gesundheitsforscherinnen aufgefallen, eher mit sowas:
Demokratiemuster und Leistungsbilanz politischer Systeme in Mittel- und Osteuropa: Ein quantitativ-empirischer, systematischer Vergleich der ökonomischen, ökologischen und sozialen Performanz in zehn mittel- und osteuropäischen Ländern. Evaluierung der Evaluierung von Demokratie – Ergebnisse und Grenzen. Operationalisierung, Messung, Auswertung sowie Schwächen des Evaluierungskonzeptes für Indizes der Demokratiemessung von Gerardo L. Munck & Jay Verkuilen. Schön, wenn Sanofi Pasteur MSD auf Fachleute setzt. -- Ich frage mich ein wenig, warum wir bei Angeboten immer seitenweise Referenzen nennen müssen ... >> Kommentieren strappato 2008-08-26 >> Kommentieren |
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