Pharmalobbyisten für Worst EU Lobbying Award nominiert

Die erfolgreiche Lobbyarbeit der Pharmaindustrie zur Einschränkung des Wettbewerbs und freien Warenverkehrs durch die Erzeugung von Panik vor gefälschten Medikamenten wird möglicherweise gebührend geehrt werden. Heisser Anwärter auf den Worst EU Lobbying Award ist diesem Jahr die "European Alliance for Access to Safe Medicine (EAASM)", die nominiert ist, weil sie die Beteiligung grosser Pharmakonzerne in ihren Kampagnen verschweigt. Der Preis für das schlimmste Lobbying in der EU geht an diejenige Lobby-Kampagne, die am meisten auf Täuschung, irreführende Informationen oder andere unsaubere Lobbytaktiken zurückgegriffen hat, um die Entscheidungen innerhalb der EU zu beeinflussen.

Aus dem pdf-DateiNominierungstext:
Als Sekretariat für EAASM fungiert die in London ansässige PR-Agentur Medicom. Die Pressemitteilung zu dem Bericht wurde von Medicom veröffentlicht; Medicom ist im Bericht als einzige Kontaktadresse aufgeführt und von ihr werden auch Anfragen an EAASM beantwortet. Bis Januar 2008 war Martin Ellis, Direktor der Medicom Group, auch gleichzeitig der Direktor der EAASM. Weder Medicom noch EAASM haben sich bisher im freiwilligen Lobby-Register der Europäischen Kommission eingetragen.

Die Online-Abstimmung für die Worst EU Lobbying Awards endet am 30. November. Die Gewinner werden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 9. Dezember in Brüssel verkündet. Also wählen gehen:

worstlobby.eu

--
Update
Der EAASM könnte ein Preisregen drohen: Die EAASM zählt zu den Anwärtern auf den Pharmaceutical Marketing Effectiveness Award (PMEA) für die herausragende Arbeit im Bereich Patientenkommunikation. Einreicher ist Medicom. Die Preisverleihung findet am 2. Dezember statt.
 
[Counterfeit drugs]
Autor: strappato   2008-10-21   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  


hockeystick   2008-10-21  
Meine Wahl in der Sparte "Worst Greenwash" ist spontan auf Herrn Lehne gefallen. Gibt es hier auch eine Empfehlung des Hauses?


strappato   2008-10-21  
Habe ich auch gewählt.
In einer Pressemitteilung, in der Lehnes
Anstellung verkündet wurde, sprach die Anwaltskanzlei von einem Frühwarnsystem, das die Kunden frühzeitig über europäische Gesetzgebungsprozesse informieren soll. Ein Mitglied im Rechtsausschuss des Europaparlaments (EP) ist hierbei offensichtlich von großer Hilfe. Letztlich nutzen die Erkenntnisse, die Lehne durch sein öffentliches Amt mitbringt, den Partikularinteressen der Kunden von Taylor Wessing.









Stationäre Aufnahme












Letzte Beiträge und Kommentare /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  OH!!!  (kelef)  /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  Subjektive Wahrnehmung  (casadelmar)  /  Sehr interessante Sichtweise,...  (akademischer ghostwriter)  
Zum Kommentieren bitte einloggen

Metainfos über das blog. Kontakt: strappato.

search noeszett Add to Technorati Favorites rss