Pfizer kauft - fast alles?

Pfizer ist auf Einkaufstour.

Das Wallstreet Journal berichtet von Gesprächen zur Übernahme des Konkurrenten Wyeth. Das würde den weltgrössten Pharmakonzern nochmals um 50% fetter machen.

Das Biotech-Unternehmen Elan sucht ebenfalls einen Käufer. Wieder wird über Pfizer spekuliert. Als Haupthindernis für potentielle Elan-Käufer werden die Entwicklungspartnerschaften mit Biogen-Idec und Wyeth gesehen, die es anderen Pharmakonzernen erschweren, die Mehrheit an Elan zu übernehmen. Da erscheinen die Gespräche zwischen Pfizer und Wyeth, die seit Monaten laufen sollen, gleich in einem anderen Licht. Zudem Biogen-Idec auch auf dem Markt ist. Biogen hatte sich vor gut einem Jahr erfolgslos selber zum Verkauf gestellt.

Auch bei Ratiopharm ist Pfizer als möglicher Käufer im Gespräch. Ein Schritt, der angesichts der in den nächsten Jahren auslaufenden Patente von Pfizers wichtigen Umsatzbringern, nicht abwegig erscheint.

In der vergangenen Woche gab zudem das niederländische Biotech-Untermehmen Crucell Übernahmegespräche mit Wyeth bekannt. Die Niederländer sind bei Impfstoffen gut vertreten, die neben den onkologischen Medikamenten als einer der wenigen zukünftigen Wachstumsmärkte gelten. Ein Bereich, in dem Pfizer schwach ist.

Viel Freude für Finanzanalysten und Pharmaastrologen - und unruhige Nächte für die Mitarbeiter dieser Pharmaunternehmen.



Pfizer and Wyeth: A Merger as a Way to Fire People
Die Schlagzeile von TIME

Nachtrag
Die Sache von Crucell und Wyeth hat sich mit dem Deal von Pfizer erledigt.

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Zu Pfizer-Wyeth noch ein Vídeo:

 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2009-01-23   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  


kelef   2009-01-24  
na ja, die diskussion pfizer-wyeth geht ja jetzt schon seit bald zehn jahren. pfizer schnupfte dann aber eben zuerst parke-davis und dann pharmacia, jetzt schnuppern die wieder richtung wyeth.

ratiopharm ist sicher günstig zu haben, aber wie es mit dem generika-geschäft weitergeht weiss man ja noch nicht genau, hatte pfizer ja aber auch immer interesse.

onkologie-sparte bei pfizer wird aufgeputscht derzeit, ist aber wenig zum pushen da.

impfstoffe, nun ja, aber da fehlt wiederum bei pfizer die komplette infrastruktur.

grundsätzlich hat eigentlich kein pharma-konzern derzeit wirklich was in der pipeline das auch nur ansatzweise echten kommerziellen erfolg verspricht.

die aktionäre werden ebenso belogen und betrogen wie die mitarbeiter, wer klug ist, bringt seine schäfchen ins trockene, um den rest kann man sich nicht kümmern.

geschichten von bahnbrechenden medikamenten, die bisher nicht behandelbare krankheiten heilen, sind wunderbar, keine frage. aber wenn es dann weltweit nur ein paar hundert patienten gibt die man behandeln kann, ist die sache mit den finanzen mit vorsicht zu sehen.

die analysten hingegen bekommen erstens nicht alles zu sehen von den konzernen was sie bräuchten um eine vollständige beurteilung durchführen zu können, und zweitens haben sie in vielen fällen zu wenig medizinisches fachwissen, um die modifizierten informationen entsprechend filtern zu können.

ein teufelskreis, wenn man es so betrachtet.


strappato   2009-01-24  
Peter Rost hat es im August 2007 prophezeit.

Aber nun scheint es ernst zu werden.








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