Pfizers Blutbad

The Bloodbath
If Fred Hassan had been able to look into the future and read Pfizer’s first quarterly report in 2004—a year and a half later—he might have chosen different words. There was no way he could have known about the bloodbath Pfizer was about to unleash at Pharmacia. In the year following the acquisition, Pfizer terminated 11,596 Pharmacia employees—more than half the U.S. employees. During the same time period only 1,452 Pfizer employees were let go. And it didn’t stop there, over the following two years Pfizer fired thousands more.

Peter Rost erinnert an Zeilen aus seinem Buch The Whistleblower: Confessions of a Healthcare Hitman, in dem er die Übernahme von Pharmacia durch Pfizer beschreibt.

Pfizer had developed a fearsome reputation for what they did to employees of the companies they bought. It could be summed up in three simple words: They fired them.

Die Schlagzeile Wyeth-Übernahme durch Pfizer kostet mehr als zehntausend Arbeitsplätze bei SPON zeugt von grenzenloser Journalisten-Naivität. Ich nehme Wetten darauf an, wieviele der 50.000 Wyeth-Mitarbeiter im Sommer 2010 noch bei Pfizer arbeiten. Mein Tipp: 20.000.

Habe ich schon erwähnt, dass ich das Buch von Peter Rost allen Wyeth-Mitarbeitern ans Herz lege?

--
Sarah Rubenstein von Wall Street Journal Health Blog hat live von der Pressekonferenz gebloggt und von den Analysten-Telefonkonferenz.

Grosses Kino:
A reporter asks about the fact that banks involved in the deal have gotten bailouts from the U.S. government. How do you feel about that? Kindler says it’s “good to be seeing banks doing what banks are supposed to be doing,” which is lending money and helping the economy move forward.


Und noch ein Video



Pfizer-Wyeth haben schon eine Internetseite: http://www.premierbiopharma.com/
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2009-01-26   Link   (5 KommentareIhr Kommentar  


kelef   2009-01-26  
zur SPON-titelzeile kann man nur daran erinnern, dass die sache mit dem journalistischen codex bezüglich recherche etc. heute einfach nicht mehr so heiss gegessen wird. es würde ja genügen festzustellen, dass von den alten warner-lambert/parke-davis/pharmacia - mitarbeitern heute so gut wie niemand mehr bei Pfizer arbeitet.

ich biete also: 15.000 maximal, stichtag 01.07.2010. mal sehen. der verlierer zahlt ein essen. gilt die wette?


strappato   2009-01-27  
Pfizer hat Details verraten.

Danach sollen in dem fusionierten Unternehmen 19.500 Arbeitsplätze in den nächsten 3 Jahren wegfallen. Auch ohne den Deal hätte Pfizer weitere 8.000 Stellen bis 2012 abgebaut. Würde 11.500 für Wyeth bedeuten, was schon mal über 20% der Belegschaft von Wyeth ausmacht.


kelef   2009-01-27  
man kann ja immer nur die hälfte glauben von dem, was man erzählt bekommt in solchen fällen.

zu den geplanten direkten kündigungen kommen ja noch die jobs die abgebaut werden, weil die menschen auf einmal täglich zwei stunden zum arbeitsplatz brauchen und zwei stunden zurück, die jobs für die die neuen arbeitsverträge nicht akzeptiert werden können, und ähnliches mehr.

viele sind von pfizer zu wyeth gegangen, weil sie bei pfizer kein licht am ende des tunnels sahen und wyeth besser zahlte (was kein kunststück ist, vorsichtig ausgedrückt). da ist viel blut geflossen - auch diese jobs kann man von vornherein abschreiben.

pfizer hat diese hochrechnungen bestimmt schon im vorfeld angestellt, allerdings laufen diese job cuts unter "freiwillige kündigungen".

und es kommt immer darauf an, ob die diversen von leihfirmen und fremdorganisationen verpflichteten und z.v. gestellten personen mitgerechnet werden. das kann man immer zumindest von zwei seiten betrachten, je nachdem wie man es gerade braucht. für die shareholder zählt ja output per head, wen interessiert der rest.

und peter rost zitiert die stationäre aufnahme, und übersetzt auch noch für die des deutschen unkundigen, weil er der meinung ist die hier dargestellten zahlen seien glaubhafter als die der presseaussendungen und sonstigen berichterstattungen. na dann: so geht internetz.


strappato   2009-01-27  
Diese Aussagen vor eines Mergers sind immer ein Kompromiss. Zwischen den Erwartungen der Investoren und den Ängsten der Mitarbeiter. Am Ende zählen die Anteilseigner.


strappato   2009-01-28  
Das WSJ Health Blog hat auch die Rechnung mit den 11.500 gemacht (die kommen auf 11.235, soviel Genauigkeit muss sein...).








Stationäre Aufnahme












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