Astroturfing beim HPV-Lobbying

Einen beispielhaften Fall von Pharma-Lobbying hatte Ende letzten Jahres ein New Yorker Arzt in seinem blog aufgedeckt.

Die beiden Pharmakonzerne, die einen Impfstoff gegen HPV entwickeln bzw. schon auf dem Markt haben, benutzen zusammen mit einem Hersteller für HPV-Tests in den USA den Verband Women In Government (WIG) für ihre Marketing. Pharmalobbying statt Lobbying für die Frauen in Führungspositionen.

Schon seit Jahren. Da es in den USA funktionierte sollte es auch in Europa 2001 eine solche Kampagne geben. Mangels geeigneter Partner wurde Astroturfing betrieben und es wurden Vorzeigefrauen für eine Initiative "European Women for HPV Testing" eingekauft. Die Internetseite, registriert auf Digene, dem Testanbieter, existiert noch - aber ohne Inhalt.

Diese PR zahlt sich aus: In den USA wird zu Zeit diskutiert, ob der Staat die Kosten für die obligatorische Impfung von jungen Mädchen übernehmen soll. An vorderster Front mit dabei ist WIG, die eine stattliche Anzahl von Politikerinnen in ihren Reihen hat. Angesichts der konservativen Sexualmoral ist ein Unterstützung auf höchster Ebene wahrscheinlich auch notwendig. Bei Kosten für die Impfung von fast 500 Euro ein potentielles Milliardengeschäft für die Impfstoffhersteller. Da können schon ein paar Dollar fliessen.

Demnächst: "European Women for HPV Vaccination"?
 
[HPV]
Autor: strappato   2007-02-01   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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