Pharmaindustrie 2007

Wer Anfang des Jahres dachte, schlimmer gehts nimmer, hat sich getäuscht. Für Big Pharma war 2007 ein desaströses Jahr.

In den USA hat die Aufsichtsbehörde FDA 2007 nur 16 neue Wirkstoffe zugelassen, die eine neue Medikamentenklasse begründeten, also Innovationen waren. Sowenig, wie in den letzten 20 Jahren nicht. 2005 und 2006 waren es jeweils noch 18 Wirkstoffe und 31 in 2004.

In Deutschland freut sich der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) über 31 neu zugelassene Wirkstoffe. Eine Steigerung gegenüber 2006 von zwei und 8 mehr als 2005. Wenn man genauer hinsieht, bleiben davon nur 13 echte Innovationen übrig. Unter den 31 Wirkstoffen sind zwei Kontrastmittel und 8 Orphan drugs, Medikamente für seltene Erkrankungen (zum Teil für nicht einmal 200 Patienten jährlich in der EU). Die im Jahr 2000 in der EU eingeführte erleichterte Zulassung und das alleiniges Vertriebsrecht für die zugelassene Indikation für Orphan drugs zeigen ihre Wirkung.

Diese geringe Zahl an Innovationen ist nicht ausreichend, um die Milliardenumsätze, die in den nächsten 5 Jahren durch den Ablauf der Patente von wichtigen Blockbustern drohen, nur annähernd auszugleichen.

Auf einen neuen Rekord stieg stattdessen die Anzahl der Blackbox-Warnings. Die FDA veröffentlichte fast 70 mal neue oder erweiterte Warnungen vor Nebenwirkungen von zugelassenen Medikamenten.

Forbes präsentiert eine Analyse des US-Markts und ein deutscher Analyst sieht die Aussichten für Pharmaaktien bestenfalls durchwachsen.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-12-31   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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