Grossangriff auf Patienten Die Einschränkungen bei der Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente sind Pharmaindustrie und Werbewirtschaft ein Dorn im Auge. Ärzte zeigen sich immer resistenter gegen die Pharmawerbung, Kodizes erschweren den Einsatz von Motivationshilfen und Massnahmen zur Kostendämpfung lassen Ärzten weniger Spielraum bei der Auswahl der Medikamente. Ihr Heil sieht die Pharmaindustrie in der direkten Ansprache der Patienten, DTC (direct-to-consumer). In Österreich sind die Pharmawerber besonders eifrig den Wünschen der Kunden nachzukommen. Die beiden grössten Pharmawerbeagenturen in unserem Nachbarland haben PR-Töchter gegründet, um Patientengruppen mit der frohen Marketingbotschaft zu beglücken. Welldone bietet mit Peri Consulting Patienten Networking im Gesundheitssystem an, damit die Stimme des Patienten als zusätzliche Entscheidungsgrundlage in relevanten Gremien des österreichischen Gesundheitswesens gehört werden soll. pbk empfiehlt: Ein neues Molekül in der Marketingpalette – frisch aus den USA und der Schweiz importiert. Die Information vom Patienten bzw. die direkte Zusammenarbeit mit dem Patienten – seien Sie Ihrer Zeit voraus und sichern Sie sich als erster diesen Marktzugang gemeinsam mit unseren Gesundheitsexperten. und hat vor einiger Zeit die "Public Health PR" aus der aus der Taufe gehoben. Dabei geht es natürlich nur um PR und Kommunikation. Nicht Werbung, sondern es entsteht ein neues Kommunikationsnetzwerk, in dem Informationen über Forscher, Unternehmen und deren Entwicklungen und neue Behandlungsstrategien aus den Medien, dem Internet und der Erfahrungsaustausch mit Freunden und Bekannten von besonderem Belang sind. Oder? Ich freue mich besonders, dass wir als einzige PR-Agentur einen der begehrten Pharmawerbepreise erhalten haben. [Oesterreich]
brockenhexe 2008-01-25 Den Bock zum Gärtner machen
Wenn immer mehr die Grenzen (gab es sie je?) zwischen Information und Marketing verschwimmen, wirds besonders gefährlich. Von daran interessierter Seite "aufgeklärte" Patienten sind besonders beratungsresistent, denn sie haben ja schon einiges unternommen, um sich zu "informieren". Auch die Unterwanderung von Selbsthilfegruppen scheint ja ein beliebtes Konzept zu sein. Umso wichtiger, auf Bestrebungen der industrie-unabhängiggen Patientenaufklärung wie z.B. "Gute Pillen - schlechte Pillen" hinzuweisen, das in jeder Apotheke, in jedem Wartezimmer und in jeder Verbraucherzentrale ausliegen sollte. Auch das IQWIG hat einen extra Bereich für Patienten eingerichtet. Rufer in der Wüste, auf die noch nicht einmal Ärzte und Apotheker zu hören bereit sind. Primat der Ökonomie halt. Gegenöffentlichkeit heißt das wohl, was ja mit diesem Blog auch bezweckt wird. Sehr gut!
"Gegenöffentlichkeit". Machen wir uns nichts vor. Ohne oder gegen die Pharmaindustrie läuft in der Medizin nichts. Von den Artikeln in der "Apothekenzeitung" bis zu Studienveröffentlichungen. Überall versteht Big Pharma die Interessen zu wahren.
Zumindest in Deutschland sehe ich keine "Gegenöffentlichkeit". Dazu bräuchte es ein Konzept, dass über die übliche Talkshow kompatible Pharmakritik der Buchautoren und TV-Magazine hinausgeht. the daily mirror 2008-02-04 >> Kommentieren |
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