HPV-Impfung in der Diskussion

In die öffentliche Bewertung der HPV-Impfung in Deutschland kommt Bewegung. Die Süddeutsche Zeitung und die Rheinische Post berichteten über die Todesfälle bei denen ein Zusammenhang mit einer vorherigen HPV-Impfung diskutiert wird. Während die Rheinische Post eher beschwichtigend argumentiert, setzt der Artikel von Christina Berndt in der Süddeutschen sich mit der Kritik auseinander.

Die kritischen Töne sind auch von der Politik gehört worden. Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz, hat am Mittwoch eine Begleitstudie gefordert, um möglichen Schaden von gesunden jungen Mädchen und Frauen abzuwenden.

Die Diskussion kommt den beiden Herstellern wahrscheinlich höchst ungelegen, da die HPV-Impfung in Deutschland immer stärker nachgefragt wird. In den ersten 10 Monaten des Jahres 2007 haben die Krankenkassen 80 Millionen Euro für in Apotheken verkaufte HPV-Impfstoffe bezahlt. Alleine von September auf Oktober hatten sich die Verkäufe verdoppelt.
 
[HPV]
Autor: strappato   2008-01-31   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  


rollblau   2008-01-31  
Als Contergan - Behinderter schüttele ich gerade mal wieder mit dem Kopf : es kann doch wohl nicht wahr sein, daß allerhöchstens eine Begleitstudie gefordert wird - wenn die denn überhaupt durchgesetzt werden kann. Haben die denn wirklich nichts gelernt ? Ich halte ein Moratorium und mindestens eine Rückkehr zu Tests unter Laborbedingungen, wenn nicht gar eine komplette und ersatzlose Suspendierung der Impfung für zwingend geboten.


strappato   2008-01-31  
Eine Begleitstudie kann ja alles sein. Daher belegt diese Ausssage nur, dass sich die Politik mit dem Thema beschäftigt. Eine breitere Diskussion wäre sinnvoll, wie auch eine neue Bewertung. Eine Aussetzung der Impfungen, mindestens aber der Impfkampagnen sollte Teil dieses Prozesses sein.


malamud   2008-01-31  
malamud
Die 80 Millionen Euro Ausgaben der Krankenkassen kommen mir reichlich niedrig vor.
Gab doch das Paul Ehrlich Insititut kürzlich bekannt, dass nach Angaben der Herstellerfirmen in Deutschland und Österreich bereits 2,2 Mio. Dosen HPV-Impfstoff verimpft wurden. (auf Österreich fallen dabei nur 50.000 Dosen, weil es hier privat zu zahlen ist)
Bei einem Preis von ca. 150 Euro pro Dosis kommt man jedenfalls auf einen deutlich höheren Ausgabe-Posten.

Hochrechnungen der Krankenkassen hatten zuvor schon ergeben, dass das Catch-up Programm (Impfung aller 12-17 jährigen Mädchen) auf rund 1,1 Mia. Euro kommt.


strappato   2008-01-31  
Richtig: Das sind die Impfstoffe, die über die Apotheken liefen. Impfstoffe werden auch direkt an die Ärzte geliefert.

Habe ich ergänzt.








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