AHA propagiert Herzdruckmassage Die meisten Menschen ziemlich ratlos, wenn im Notfall eine Herz-Lungen-Wiederbelebung als erste Hilfe von ihnen gefordert wird. Wie war das noch mal? Wie oft Herzdruckmassage (-> 30x)? In welcher Frequenz (-> 100 Kompressionen pro Minute)? Atemspende: Mund-zu-Nase oder Mund-zu-Mund (-> üblich Mund-zu-Mund)? Wie häufig (-> 2x)? Mit welcher Beatmungsdauer (-> 1 Sekunde jeweils)? Erschwerend kommt hinzu, dass die Empfehlungen laufend angepasst werden. Nach Reanimationsempfehlungen von 2006 soll die Entscheidung zum Start von Reanimationsmassnahmen fallen, sobald ein Patient nicht ansprechbar ist und nicht normal atmet. Ausserdem entfallen die bis dahin gelehrten zwei Initialbeatmungen. Sofort nach Eintreten des Kreislaufstillstandes wird mit 30 Kompressionen begonnen. Nach dem Motto "Hauptsache es wird etwas unternommen", empfiehlt die American Heart Association (AHA) neuerdings für Ersthelfer, die nicht genügend ausgebildet oder sich unsicher sind "Hands only" - die ausschliessliche Herzdruckmassage (Hände in der Mitte des Brustkorbes, d. h. auf die untere Hälfte des Brustbeines aufsetzen). Laut AHA ist diese Methode jedoch ungeeignet zur ersten Hilfe bei Kindern. Auch Erwachsene, bei denen der Kreislaufstillstand auf Probleme mit der Atmung zurückzuführen ist, sollten eine konventionelle Herz-Lungen-Wiederbelebung erhalten. Die AHA gibt an, dass diese Methode fast so effektiv wie der Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Atemspende sei und die Überlebenschance des zu Rettenden verdoppeln würde. In jedem Fall gilt: Als erstes über die Notrufnummer 112 den Rettungsdienst alarmieren. Übrigens unter dieser Nummer in fast allen EU-Ländern und vom Handy selbst ohne Guthaben oder Sim-Karte/PIN möglich. -- Update: Focus-Online berichtet über das Thema "Hands-Only". Ein Verzicht auf eine Atemspende wird nicht empfohlen, aber Herzdruckmassage sei besser als untätig auf den Notarzt zu warten. Wie es gemacht wird, soll eine neunteilige Serie zeigen. Ob das was bringt? Auch SPON hat sich der Ersten Hilfe angenommen. Mein Rat: Statt Videos gucken und Internet lesen, mal wieder einen Kurs besuchen. In der Ärzte Zeitung kommentiert ein Notfallmediziner die AHA-Empfehlungen. [Public Health]
hig 2008-04-06 Drücke hart und schnell!
Alles verändert sich. Im Falle der Reanimation, bei der auch Laien tätig werden, stellt sich die Frage nach dem Gewinn. Aber auch im Krankenhaus reanimieren die Profis am besten, die am Anfang ihrer Karriere stehen, da ihr Wissen noch frisch ist.Die grundlegende Änderung ist der Focus auf die essentielle Bedeutung der Aufrechterhaltung eines Minimalkreislaufes. Anhand der schlechten Outcomes (viele hypoxische Hirnschäden) hat man entschieden, dass die Praxis geändert werden musste. Bei Eintritt des Reanimationsfalles profitiert der Patient mehr von einem suffizienten Minimalkreislauf, da noch genug Sauerstoff im Körper gebunden ist, als von Beatmungsversuchen, die zu Lasten der Herzdruckmassage gehen. Wir im Krankenhaus reanimieren, wenn der Patient intubiert ist und beatmet werden kann, unter Messung des endexpiratorischen CO2 als Kontrolle des Erfolgs und der Effizienz unserer Reanimationsbemühungen. Ein CO2 über 15 mmHg macht dabei die Rückkehr einer Spontanzirkulation wahrscheinlich. Aber Sie glauben gar nicht, wie hart und wie schnell Sie dafür drücken müssen, und wie schnell das CO2 auch wieder abfallen kann, weil der Drückende nicht richtig drückt oder ermüdet. Selbst bei richtiger Position zum Drücken, das ist meine Erfahrung, müssen sie spätestens nach 4-5 Minuten abgelöst werden, besser noch nach 2 Minuten. Unter diesen Gesichtspunkten macht die Empfehlung, hart und schnell zu drücken, absolut Sinn. >> Kommentieren |
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