Mediziner-Jammer

Im kommenden Jahr erwartet die etwa 150.000 niedergelassenen Ärzte ein Rekordhonorar von 33 Milliarden Euro. Damit steigen die Einnahmen der Ärzte um rund eine Milliarde an. Zu wenig meinen, die im Jammern geübten Praxisinhaber. Lesenswert: In der TAZ widerspricht ein Frankfurter Allgemeinmediziner seinen Kollegen.

Das System der gesetzlichen Krankenversicherung, auf das zu schimpfen zum guten Ton von Ärzten, Standesvertretern, Patienten und populistischen Politikern gehört, sichert die Kontinuität der ärztlichen Einnahmen in einem Maße, von dem andere Selbständige nur träumen können.

 
[Aerzte]
Autor: strappato   2010-10-12   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  


ilnonno   2010-10-16  
Habe ich mich beim Kopfrechnen vertan? 220.000 pro Arzt? Umsatz. Klingt nicht nach sensationell viel. Verglichen mit einem Bank-Abteilungsleiter wenig, gegenüber freien Architekten oder Gemüsehändlern viel. Aus der Sicht des Finanzamts Kleingewerbe.

Die Sicherheit des Berufs liegt vielleicht darin, dass die Leute zu einem Arzt müssen. Aber eben nicht zu einem bestimmten.


strappato   2010-10-16  
Das ist nur das Honorar von der GKV. Nach einer Berechnung des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung zufolge wird jeder Arzt einen durchschnittlichen Reinertrag von 164.000 Euro einfahren. Dies sind 22.000 Euro (15 Prozent) mehr als im Jahr 2007 und 30 Prozent mehr als 2003. Vom Reinertrag müssen die Mediziner noch Steuern und Abgaben für Rente und Krankenversicherung zahlen. Wie es mit dem Duchschnitt so ist, gibt es Unterschiede. Nach Fachgebieten, Regionen und auch wie geschickt der Arzt seine Praxis oder Praxisgemeinschaft managed.

Was Ärzte von anderen Selbstständigen unterscheidet, ist das geringe Geschäftsrisiko. Ein Kassenarztsitz bedeutet sichere Einnahmen und ein relativ gutes Auskommen. Ausnahmen abgesehen. Das angesprochene Problem, dass sich der niedergelassene Allgemeinmediziner gerne mit dem Medizinprofessor vergleicht, der neben dem Chefarztgehalt noch Einnahmen aus Privatliqidation und als Mietmaul für die Pharmaindustrie hat, kann ich nachvollziehen.

Die niedergelassenen Ärtze schimpfen zwar immer, dass sie nur noch Erfüllungsgehilfen der Krankenkassen wären, aber einen freien Markt, ohne KV und mit Honoraren, die auch an Leistung und Qualität orientiert sind, das wollen sie dann doch lieber nicht.








Stationäre Aufnahme












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