Versuchskarnickel

Grosse Hoffnungen sowohl der Politik als auch der Industrie liegen auf der elektronischen Gesundheitskarte. Sie soll ein Allheilmittel gegen die ausufernde Bürokratie sein, gleichzeitig die Qualität der Versorgung verbessern und die grundlegende Modernisierung des deutschen Gesundheitswesens ermöglichen. In den Modellregionen beginnt nun die Erprobung. Dabei zeigt sich, mit welch' heisser Nadel das Projekt gestrickt ist.

Bei den teilnehmenden Ärzten kommt erster Unmut auf. Der Aufwand ist immens und die Gegenleistung vage: Bitte gehen Sie davon aus, dass die Kassenärztliche Vereinigung sowie die Ärztekammer Nordrhein bzw. die auf Bundesebene federführende KBV und BÄK alles unternehmen werden, um den teilnehmenden Testpraxen eine angemessene Aufwandserstattung durch die bereitstehenden Gelder der gematik zukommen zu lassen. Was im Einzelnen tatsächlich bezahlt wird, kann jedoch erst ermittelt werden, wenn die weiteren Verhandlungen der Projekte mit der gematik abgeschlossen sind.

Die Ärzte sind ja in Sachen Honorar einiges gewöhnt, aber dagegen ist selbst der Punktwert des EBM eine harte Währung. Man hat den Eindruck, dass die beteiligten Unternehmen und Verbände glauben, dass die Ärzte sehnsüchtig auf die Karte gewartet haben. Hat denn keiner aus den Erfahrungen bei der Einführung der Versichertenkarte und der Praxiscomputer gelernt?
 
[Gesundheitswirtschaft]
Autor: strappato   2006-01-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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