Gesundheitswahn

Ein weiser Arzt sagte einmal: Zu den Aufgaben eines Arztes gehört, es den Patienten möglich zu machen, all die angenehmen Dinge zu tun, die schlecht für sie sind - zu viel rauchen, essen und trinken -, ohne dass sie sich dadurch früher als nötig umbringen.
aus: Renee Dubos: The Mirage of Health, Allen & Unwin, 1960.

An dieses Zitat musste ich bei einem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftswoche denken, in dem der Arzt und Theologe Manfred Lütz wieder einmal seine Sicht des gelassenen Umgang mit Krankheit und Schmerz mit dem Ziel eines lustvollen Lebens erläuterte.

Auch der Eintrag bei pepa zeigt die Relativität von überzogenen Gesundheitserwartungen.

Es ist ein Paradox des Zeitalters der Aufklärung, dass einerseits falsche Gewissheiten, religiöse Dogmen zerstört und die Menschen vom Aberglauben befreit wurden, andererseits aber gleichzeitig neue Ketten geschaffen wurden, die Menschen zu versklaven, indem man sie als Maschinen betrachtete, die von materialistischen und deterministischen Gesetzen bestimmt werden.
Eigene Übersetzung aus: Petr Skrabanek: The Death of Humane Medicine and the Rise of Coercive Healthism, Social Affairs Unit 1994.
 
[Quotes]
Autor: strappato   2006-04-25   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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