Bin ich käuflich?
ix ist käuflich. Andere blogger anscheinend auch, und so wird Opel vier Wochen lang ihnen ein Auto vor die Tür stellen und eine Tankkarte in die Hand drücken. Einzige Gegenleistung: Bloggen über den Autotest.
Mal abgesehen, dass ich wohl kaum von einem Autohersteller oder anderen Unternehmen solche Angebote erhalten werden - bei 40-50 Lesern an guten Tagen, ist es doch interessant für sich mal die Frage zu beantworten, wie man selbst reagieren würde.
Werbung und Sponsoring begleiten uns täglich. Im Internet ist es die Grundlage für das dominierende Geschäftsmodell. Blogs sind "One-Person Shows". Dies macht blogs für solche Aktionen interessant. Man kann von der persönlichen Reputation profitieren. Nicht umsonst werden Stars und Sternchen für die Produktwerbung eingespannt. Soweit ganz normal. Aber eine Gefahr lauert: Blogger sind auch "One-Medium-Shows". Stars und Sternchen können ihre Glaubwürdigkeit durch die Präsenz in unterschiedlichen Medien aufbauen und pflegen. Sogar durch Kunstfiguren, die sie in Filmen spielen. Blogger haben nur ihre blogs.
Was würde ich machen? Bei Autos ist die Antwort klar: Wir haben drei im Hof stehen und Autos lassen mich ziemlich kalt. Aber sonst: Ich bin käuflich. Es muss mich überzeugen. Und bei einem ausgewiesenen Skeptiker wie mich, wird das schwer. Sieht so aus, als wenn dieses blog noch lange werbefrei bleibt.
| Autor: strappato 2006-05-07 Link (2 Kommentare) Ihr Kommentar |
ix 2006-05-14
abert ehrlichgesagt fürchte ich das nicht. selbst wenn das total in die hose gehen sollte, ich meine glaubwürdigkeit oder leser verlieren sollte, ich (wir) durch die blogoshäre geprügelt werden sollten (was ich nicht erwarte), was solls? dann blogge ich wieder für mich alleine, wie ich es vorher jahrelang getan habe und verdiene mein geld, so wie bisher, ganz woanders.
hinzu kommt, auch blogger haben durchaus andere medien zur selbstdarstellung zur verfügung. schliesslich war ix schon mal im fernsehen, schrieb für zeitschriften, bin auf lesungen aufgetreten und kunstfiguren könnte ich in anderen blogs anonym aufbauen.
dieses sponsoring ist ein wagnis, aber ich wage zu prophezeihen, dass am ende alle zufrieden sind. nächste woche gehts voraussichtlich los und dann werden wir sehen.
Ich würde das nicht so einfach mit den Einladungen zu Veranstaltungen vergleichen. Es gibt da meist ja auch ein öffentliches Interesse. Dagegen liegt das Interesse hier eher beim Unternehmen. Dazu kommt, dass die Branche im Umgang mit Journalisten ja zurecht einen schlechten Ruf hat. Was sicher auch die Aufregung mit verursacht hat.
Ich bin kein Journalist, wie übrigens die meisten Kritiker dieses Deals auch. Daher ist eine Beurteilung schwierig. Normalerweise sind wir gegenüber den Key-Opinion-Leaders eher Geber (im Auftrag der Pharmaindustrie) als Empfänger. Wir können uns dabei auf mittlerweile umfangreiche Gesetze und Verhaltenskodizes stützen, was die Arbeit erleichert - was aber bei den Journalisten (und bloggern) fehlt, sieht man mal von den überzogenen Reinheitsgeboten wie "Netzwerk Recherche" ab.
Ich denke auch, dass am Ende alle zufrieden sind. Hoffentlich bekommen sie keinen Corsa.
Ich bin kein Journalist, wie übrigens die meisten Kritiker dieses Deals auch. Daher ist eine Beurteilung schwierig. Normalerweise sind wir gegenüber den Key-Opinion-Leaders eher Geber (im Auftrag der Pharmaindustrie) als Empfänger. Wir können uns dabei auf mittlerweile umfangreiche Gesetze und Verhaltenskodizes stützen, was die Arbeit erleichert - was aber bei den Journalisten (und bloggern) fehlt, sieht man mal von den überzogenen Reinheitsgeboten wie "Netzwerk Recherche" ab.
Ich denke auch, dass am Ende alle zufrieden sind. Hoffentlich bekommen sie keinen Corsa.
>> Kommentieren
