Grand Tour DonAlphonso will in der Tradition der Grand Tour ein Reiseblog füllen. Ich würde mich über Beiträge zur Seuchen- und Krankheitsgeschichte freuen. Wie man an dem Foto erkennt (aus: "Seuchen-Atlas", Hrsg. Heinz Zeiss. Gotha 1944) war beispielsweise die Malaria in Italien über Jahrtausende endemisch. Zum "Seuchen-Atlas" ist einiges zu sagen: Er entstand in den Jahren 1942-1945 in Zusammenarbeit der Militärärztlichen Akademie und der Hygiene-Instituts der Friedrich Wilhelm-Gesellschaft. Das Kartenwerk war eine wesentliche Grundlage für den Generalplan Ost in dessen Vorbereitung und Umsetzung die Protagonisten des Kartenwerks die bevölkerungspolitische Rolle des Arztes sahen. Die Mitarbeiter am Seuchenatlas lieferten Auswahlkriterien für die geplante Umsiedlung von Millionen Menschen im Rahmen des "Generalplan Ost". Das Programm verknüpfte "rassistische Minderwertigkeit" mit Infektionsrisiken, so dass besonders Fleckfieber der Verschleierung des Genozids diente, dessen hygienisches Programm der "Entlausung" in die Gaskammern führte. Der Atlas lieferte die Daten, um die Ausdehnung des Völkermords hygienisch zu begründen. Das hatte nicht zuletzt der Präsident der Reichsgesundheitsamtes Hans Reiter als Programm deklariert, als er 1939 davon sprach dass "richtig begriffene Bevölkerungswissenschaft erbbiologische Hygiene sein müsse". Noch anzumerken ist, dass gleich nach Kriegsende Ernst Rodewaldt (akademischer Lehrer von Hans Zeiss) das Werk und das Wissen den amerikanerischen Militär anbot - unter Verschweigen der Zielrichtung. So ging die Geomedizin nahtlos in die neue Zeit, mit einer Forschungstelle an Akademie der Wissenschaften in Heidelberg und finanzieller Unterstützung der US Navy. (Karte aus meiner Bibliothek, Informationen aus: R. Münch, in: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Demographie, Berlin 2002, Nr. 2-11). [Public Health]
hockeystick 2006-05-26 >> Kommentieren moneymaker 2006-06-01
Epidemiologie in den Ländern der dritten Welt. Ein Trauerspiel. Genau wie die Prävention und Behandlung der Malaria, Bilharziose, Gelbfieber, Onchozerkose, usw. (und natürlich AIDS).
moneymaker 2006-06-03 Gerade Infektionskrankheiten finden in der Dritten Welt mit ihrem grossen ökologischem Potential eher einen Vektor und einen Gastgeberorganismus, bei dem sie überleben können, als in unseren gemässigten Breitengeraden. Wer Infektionskrankheiten in den Griff kriegen will, der muss sich mit Asien, Afrika und Süd-, bzw. Mittelamerika beschäftigen. Das ist nun mal Aufgabe der WHO.
Die Gründe sind vielfältig:
- Die WHO ist eine chronisch unterfinanzierte Organisation. - Zugesagte Gelder, beispielsweise beim Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria werden nicht pünktlich zur Verfügung gestellt - Regierungen bleiben hinter den Zielen zurück: Siehe http://www.aids-kampagne.de/l8mimages/ungass2006_zivilgesellschaftlichebestandsaufnahme.pdf - Medizinische Unterstützung wird als Druckmittel für Machtpolitik benutzt. >> Kommentieren |
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