Aging Anti-Aging-Medizin ist ein medialer Renner. Grund dafür ist unter anderem die Überalterung der Industriegesellschaften. Die Zielgruppe wächst. Um den Hype zu verstehen, muss man sich aber auch die unglaubliche Steigerung der Lebenserwartung und der Zahl der gesundheitlich beschwerdefreien Jahre in den letzten 150 Jahren vor Augen halten - innerhalb von nur drei Generationen. Die New York Times verdeutlicht dies in einem Artikel anschaulich. Da verwundert es nicht, dass Menschen auf die Idee kommen, es könne so weitergehen. Noch vor 15 Jahren gingen Experten von einer Art "biologischen Lebensgrenze" für Menschen aus, die etwa bei 120 Jahren liegt. Das Ziel der Präventivmedizin war, die individuelle Lebenszeit möglicht dieser Grenze zu nähern, und dies ohne gesundheitliche Einschränkungen und chronische Erkrankungen zu erreichen. Heute verheissen Genmedizin und Biotechnologie zukünftig eine erheblich höhere Lebenserwartung. Zumindest für den Teil der Weltbevölkerung, der dann Zugang zu optimaler medizinischen Versorgung und die finanziellen Ressourcen dafür hat. Aus der Prävention von Erkrankungen und Behinderungen als Weg zu längerem Leben wird die aktive Intervention, deren Zweck nicht mehr die Heilung oder Linderung von Krankheiten sondern die Erhaltung eines Zustandes ist. Altern als Symptom. Es gibt schon Wissenschaftler, die ein nahezu ewiges Leben nicht für Science Fiction halten. [Public Health]
chat atkins 2006-07-31 Glücklicherweise gibt es ja so etwas wie eine "biologische Uhr": Die Haut wird unweigerlich ledern, das Zellgewebe gelb, der Calcium-Stoffwechsel resigniert usw. Das bekommen die Frankensteins nicht alles in den Griff, da bin ich mir sicher. Gott sei Dank!
So ganz sicher wäre ich mir nicht. Frankensteins Erben sind sehr aktiv. Die längere Lebenserwartung bringt schon heute unsere Gesellschaft ins Wanken. Das Drittel-Leben (bis 30 studieren, bis 60 arbeiten, bis 90 Rente kassieren) ist mit dem Sozialsystem nicht vereinbar.
Die Entwicklung geht rasant voran. Ich habe gestern Informationen über mein neues Projekt nach meinem Urlaub bekommen. Ein Krebsmedikament. Neuer Ansatz bei der Therapie, sehr erfolgsversprechend und bei einigen Tumorarten einsetzbar. Natürlich ein biological. Vor 5 Jahren waren solche Medikamente undenkbar.
Dann muss eben 'ne Pandemie ran. Stell dir mal vor, ein junger Arzt hätte keinerlei Chance zur Karriere mehr, also in irgendeiner Form Chefarzt zu werden, weil die alten Säcke ewig auf den Planstellen rumlungern und einfach nicht mehr ins Gras beißen wollen.
Epidemien können dem Ganzen ein Strich durch die Rechnung machen.
das mit der langen lebenserwartung glaube ich noch immer nicht. das ist ein statistischer wert, der im wesentlichen durch die säuglingssterblichkeit beeinflusst wird.
weiterhin bringt das zunehmende alter zunehmend kostspielige krankheiten mit sich (altersdiabetes, morbus alzheimer) so dass doch eigentlich schon absehbar ist, dass das etwas für die sein wird, die es sich leisten können. ist letztlich jetzt schon so, wenn man die zustände in der republik mit denen ausserhalb der wohlstandsregionen vergleicht. >> Kommentieren |
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