Praxistest Was hat denn der Marburger Bund erreicht? Erfahrungen in einer Uniklinik: a) 10 Stellen gestrichen werden, da ja nun 42 Wochenstunden gearbeitet werden, statt, wie bisher, 38,5 und b) Ärzte, die an einer anderen als einer Uni-Klinik angefangen haben, zurückgestuft werden. Das heißt, wenn man zwar schon vier Jahre als Assistenzarzt tätig war, davon aber die ersten drei an einer anderen als einer Uni-Klink, ist man, da man ja erst ein Jahr an der Uni-Klinik ist, im ersten Ausbildungsjahr zum Facharzt. Und somit ist man dann billiger. c) sind stellvertretende Oberärzte keine Oberärzte und bekommen somit auch kein Oberarztgehalt. Daß die 3,5 Stunden Mehrarbeit laut Tarif vollkommener Unsinn sind, weil z.B. ein Anästhesist deswegen nicht eine OP mehr am Tag mitmachen wird, ist egal. Daß die 38,5 Wochenstunden sowieso nie wirklich eingehalten wurden, ist auch egal. Und stellvertretende Oberärzte, die de facto die Arbeit eines Oberarztes machen, auch für diese Arbeit entsprechend zu entlohnen? Nein, das geht nun wirklich nicht. Aus einem Kommentar bei boocompany. [Klinik]
chat atkins 2006-08-23
Das niederländisvche System ist auch in die Pleite gefahren. Daher haben die Anfang des Jahres eine Radikalreform gemacht. Es gibt nur noch eine Basisversicherung, der Rest muss zusätzlich abgesichert werden.
Wobei die Niederländer schon immer vergleichsweise karge Lesitungen hatten. Ausgang ungewiss: Wer sagt, dass die Prämien so niedrig bleiben? Experten gehen davon aus, dass sie schon im nächsten Jahr um 100 Euro steigen. Außerdem könnte vom Wettbewerbsprinzip schon bald nicht mehr viel übrig bleiben: Denn die Reform hat zu drastischen Veränderungen auf dem Versicherungsmarkt geführt: Gerade erst kam es zu einer zweiten großen Fusion von gleich drei Gesellschaften - und je weniger Versicherer, desto weniger Wettbewerb. Prinzipiell ist das ein gangbarer Weg. Den Sinn der niedergelassenen Fachärzte kann man in Frage stellen. In der Praxis sieht es so aus, dass sowieso 90% der Fachärzte in einem Landkreis in der Stadt in Ärztehäusern praktizieren, oft alle in einem Umkreis von wenigen hundert Metern und daneben das Krankenhaus. Was in Deutschland schwer wird: Die Einschränkung der freien Arztwahl. In den Niederlanden muss man zu dem zuständigen Allgemeinarzt gehen und ohne Überweisung läuft nichts. Was übrigens in England und andere Ländern ähnlich ist.
das mit "alles Ambulante ist an die Kliniken angegliedert" war so in der ddr üblich und hiess da poliklinik. das wird bei uns auch so ähnlich kommen, nur eben von den kassen mit angestellten kassenärzten betrieben - angestellt deswegen, weil, dann klappt es auch mit dem kostensparen, angestellte sind den weisungen des arbeitgebers unterworfen.
das mit dem hausarztmodell soll doch nichts anderes, als den versicherten das recht auf freie arztwahl für kleines geld abkaufen, so lange, bis sich die kundschaft dran gewöhnt hat, und das wars dann auch schon wieder. als nächstes kommt noch die versandapotheke der kassen - die machen doch jetzt schon ganz stickum reklame für docmorris - und da bietet sich, in ergänzung zum kassenarzt, weiteres sparpotential, von wegen positivliste. den freiberuflichen ärzten pisst man weiter an den karren, indem man daten bei den versicherten hinsichtlich behandlungsfehlern sammelt. diese massnahnen in ihrer gesamtheit verbessern die leistungen der versicherten in unglaublcher weise, gell, und das mit dem sozialverträglichen ableben der versicherten ergibt sich sozusagen als nebenwirkung. und wehr mehr will, muss es sich eben keisten können. von daher und aus diesem gesichtspunkt sind auch äußerungen verantwortlicher, wie, fürs alter sparen und dafür ruhig mal auf einen urlaub oder aufs auto verzichten, als vorwegnahme und hinweis auf zukünftiger entwicklungen zu verstehen.
Wir sind auf dem Weg zur "Staatsmedizin". Das sehe ich auch. Das ist bei der derzeitigen Koalition und deren Mut zu Reformen auch nicht verwunderlich.
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