Flying doctors
Bild: Wood River Gallery
Die Lufthansa möchte, dass sich Ärzte vor dem Flug outen. Dafür gibt es Bonusmeilen, wenn der Arzt an Bord einen Notfall versorgt. Genaue Informationen gibt es nach Angaben der Lufthansa erst ab 1. November. Die Hotline wusste am Freitag noch gar nichts.
Nach meinen Informationen richtet sich die Höhe der Meilengutschrift auch nach der Art des Zwischenfalls. Heisst das also, erstmal mit der Kabinenchefin zu verhandeln? Und wenn mehrere Ärzte an Bord sind, dann könnte der "Preis" sinken?
Zum Thema der ärztlichen Notfälle an Bord von Flugzeugen auch ein Artikel in der FAZ.
Offen bleibt, ob die Vielfliegern unter den Medizinern, also Funktionäre, Professoren und Mitarbeiter von Pharmaunternehmen auch die besten Ärzte sind.
[unterwegs]
| Autor: strappato 2006-10-10 Link (4 Kommentare) Ihr Kommentar |
hockeystick 2006-10-11
Da ist ohne Zweifel was dran.
Die vielfliegenden Mediziner wissen um ihre Kompetenz. Ob die Lufthansa es schafft mit Meilengutschriften Ärzte freudig zur Notfallhilfe zu bewegen, die seit Jahren keinen Patienten mehr gesehen haben?
Das erinnert mich an ein Erlebnis in einem Supermarkt in der Nähe der Medizinischen Hochschule. Der war voll mit Medizinstudenten und Ärzten, aber als eine Frau zwischen den Regalen umgekippt ist, war der Gang plötzlich ziemlich leer.
Das erinnert mich an ein Erlebnis in einem Supermarkt in der Nähe der Medizinischen Hochschule. Der war voll mit Medizinstudenten und Ärzten, aber als eine Frau zwischen den Regalen umgekippt ist, war der Gang plötzlich ziemlich leer.
Auch ein praktizierender Arzt ohne seine gewohnten Medikamente und Hilfsmittel ist in einer Notfallsituation ähnlich hilflos wie ein Normalbürger mit einem Erste-Hilfe-Kurs, der vor zehn Jahren absolviert wurde. Oder wie ein Automechaniker ohne Werkzeug. Das mit dem Notfallkoffer im Flugzeug ist da noch ein Traumszenario.
Die Fluggesellschaften haben ein Problem. Die Flugzeuge werden grösser, die Passagiere älter, die Strecken länger. Durch günstige Flugpreise werden andere soziale Gruppen angesprochen. Damit steigt auch das Risiko eines Zwischenfalls. Irgendwie erinnert der Lufthansa-Ansatz an "AAL" - andere arbeiten lassen und sich elegant der Verantwortung entziehen.
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