Heimwerker Was macht ein Chirurg, wenn ihm während einer OP ein Werkzeug fehlt? Er besorgt sich das passende im Baumarkt. So geschehen in England, wo anscheinend Torx-Schrauben in der Chirurgie unbekannt sind. Gut, wenn der Chirurg so pragmatisch handelt und nicht mit ungeeigneten Werkzeug rumpfuscht, was jeder ambitionierte Heimwerker sicher nachvollziehen kann. [Ausland]
kelef 2006-10-17 besonders nett in dem artikel find ich ja den letzten satz: "The screwdriver was sterilised before it was used in the operation." ansonsten: hut ab vor dem mann. es gibt offensichtlich ärzte, die mitdenken und nicht stur heil nach vorschrift vorgehen. solche wünschen wir uns öfter, aber es gibt sie immer seltener.
Wahrscheinlich würde in Deutschland der Chirurg erst einmal in der Verwaltung fragen, ob denn noch im Budget für Instrumente ein paar Euro sind. Und dann müsste er erstmal die drei preisgünstigsten Anbieter in einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren ermitteln. Am Ende würde der Patient beim folgenden nochmaligen Eingriff den Schraubenzieher selbst mitbringen.
Einmal das und zum anderen hätte er, wäre das Instrument dann schließlich bewilligt, angeschafft und zum Einsatz gekommen, hierzulande erst mal einen knackigen Prozess am Hals:
Geräte aus dem Baumarkt sind in D-Land grundsätzlich nicht für den medizinschen Einsatz zugelassen, egal wie geeignet, stabil und sterilisierbar sie sind. Ich hatte erst kürzlich eine entsprechende Verordnung in der Hand, wo dies ausdrücklich betont wurde.
Medizinprodukteverordnung. Produkt der Klasse IIa - kurzzeitige Anwendungen in chirurgisch geschaffenen Körperöffnungen.
Ist eigentlich EU-Recht und müsste in England ähnlich sein. Was wohl den englischen Chirurgen erwartet? Laut dem Artikel wurde die Aktion des Chirurgen eher positiv aufgenommen. Das ist der Unterschied zu Deutschland. Hier würde sofort der Staatsanwalt tätig werden. >> Kommentieren |
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