Motivationshilfen
Anruf vom Chef. Was wollte er? Er hätte gehört, dass in einem bestimmten Krankenhaus demnächst ein spezielles Labor eröffnet werden würde und er hätte noch 1.000 Euro dafür rausschlagen können. Das würde ja bei der Listung eventuell helfen können. Ob ich die Euro nicht für eine Veranstaltung in dem Krankenhaus nutzen wolle...
Notizen eines Pharmaberaters.[Klinik]
| Autor: strappato 2006-11-06 Link (3 Kommentare) Ihr Kommentar |
kelef 2006-11-07
Bestechung ist so eine Sache. Es muss alles vermieden werden, was auch nur der Eindruck entstehen lässt, dass der Teilnehmer den aus der Unterstützung resultierenden Vorteil in die Waagschale seiner künftigen innerbetrieblichen Beschaffungsentscheidungen legen könnte. Das wird meist durch Trennung zwischen der Teilnahme und der Einflussnahme gemacht. Der Chef sitzt in der klinikinternen Arzneimittelkommission und die Mitarbeiter bekommen die Fortbildung. Klare Trennung..., denn der pure Besuch der Veranstaltung ist schon deshalb nicht zu beanstanden, weil jeder ärztliche Mitarbeiter verpflichtet ist, sich fachlich auf dem höchstmöglichen Wissens- und Erkenntnisstand zu bringen bzw. diesen zu halten.
Übrigens beschäftigt sich der Kodex des Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie nur mit der Angemessenheit des finanziellen Rahmens.
Übrigens beschäftigt sich der Kodex des Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie nur mit der Angemessenheit des finanziellen Rahmens.
naturalmente, was sonst.
mit anderen worten: die mitarbeiter müssen sich fortbilden. mit der wenigen kohle, die sie kriegen, können sie sich viele veranstaltungen nicht leisten. der chef will aber, dass sie sich fortbilden.
da hilft die pharmaindustrie doch gerne aus, und macht die veranstaltungen kostenlos. der chef kann sein zugegebenermassen niedriges fortbildungsbudget woanders verbraten, die mitarbeiter haben wieder ein stricherl auf der liste "mindestens xx fortbildungsveranstaltungen pro jahr" (und schreiben sie BITTE NICHT DAZU wer die veranstaltungen gelöhnt hat), der sales rep hat einen pluspunkt bei seinem chef, usw.
nicht zu vergessen den vorteil für die briefing agencies, die den vortragenden der jeweiligen veranstaltungen jeweils genau erklären was sie wie und wie oft sagen müssen, damit die gehirnwäsche, genannt product placement, richtig funzt.
dann lädt man noch ein paar jurnalisten ein, damit die berichten können wie selbstlos die industrie sich wieder um die fortbildung der jungärzte (sonst kümmert sich ja keiner darum, die bösen gesundheitsbehörden lassen keine kohle aus, dabei ist fortbildung doch so wichtig) kümmert.
wir wissen doch, wie es geht.
mit anderen worten: die mitarbeiter müssen sich fortbilden. mit der wenigen kohle, die sie kriegen, können sie sich viele veranstaltungen nicht leisten. der chef will aber, dass sie sich fortbilden.
da hilft die pharmaindustrie doch gerne aus, und macht die veranstaltungen kostenlos. der chef kann sein zugegebenermassen niedriges fortbildungsbudget woanders verbraten, die mitarbeiter haben wieder ein stricherl auf der liste "mindestens xx fortbildungsveranstaltungen pro jahr" (und schreiben sie BITTE NICHT DAZU wer die veranstaltungen gelöhnt hat), der sales rep hat einen pluspunkt bei seinem chef, usw.
nicht zu vergessen den vorteil für die briefing agencies, die den vortragenden der jeweiligen veranstaltungen jeweils genau erklären was sie wie und wie oft sagen müssen, damit die gehirnwäsche, genannt product placement, richtig funzt.
dann lädt man noch ein paar jurnalisten ein, damit die berichten können wie selbstlos die industrie sich wieder um die fortbildung der jungärzte (sonst kümmert sich ja keiner darum, die bösen gesundheitsbehörden lassen keine kohle aus, dabei ist fortbildung doch so wichtig) kümmert.
wir wissen doch, wie es geht.
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