Kollateralschäden im Transfett-Kampf

Transfettsäuren sind in Verruf gekommen. Sie stehen im Verdacht, sich negativ auf die Entwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern auszuwirken, und spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. Die wichtigste Quelle für Transfettsäuren sind industriell gehärtete Pflanzenöle, wie vor allem in Fastfood-Produkten und vielen Backwaren vorkommen. Insbesondere enthalten Fertigprodukte, wie Pommes frites, Kekse, Kartoffelchips und verschiedene Back- und Bratfette hohe Dosen an Transfettsäuren.

In den USA tobt die Transfett-Hysterie. New York will alle Transfettsäuren durch Verordnung aus den Restaurants verbannen. Transfettsäuren tierischen Ursprungs kommen aber auch in der Milch und in der Butter vor. Diese Transfettsäuren können vom menschlichen Körper jedoch leicht umgewandelt werden.

Da sind Kollateralschäden nicht zu vermeiden. Die NY Times berichtet von Bäckern, die in ihren Backwaren Butter durch Palmöl ersetzen müssen, weil Starbucks den Kunden "100% trans fat free" anbieten will und und "100% artificial trans fat free" schon eine Stufe zu komplex ist.

Mit Palmöl schmeckt das Croissant natürlich nicht. Wohl ein Fall für künstliche naturidentische Geschmacksstoffe. Das transfettsäurefreie Croissant kann der US-Amerikaner dann mit gesunder, mit Vitaminen und Mineralien angereicherter Cola runterspülen, die PepsiCo und Coca-Cola auf den Markt bringen.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2007-03-07   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  


hockeystick   2007-03-07  
Das wäre allerdings wirklich ein Treppenwitz der Ernährungsgeschichte. Erst verteufelt die Industrie die tierischen Fette und pumpt die Menschen voll mit Margarine, die Anfangs zu 20 Prozent aus künstlichen Transfettäuren bestand. Und jetzt bleibt die Butter wegen der Transfettsäuren wieder auf der Strecke.

Ich werde mir heute Abend eine zweite Lage Butter aufs Brot kacheln.


thomas333   2007-03-23  
kein Treppenwitz sondern Fortschritte in der Ernährungswissenschaft
Transfette begünstigen die typischen Zivilisationskrankheiten.
Wer sich heute noch Butter aufs Brot "kachelt" ist von Gestern.
Morgen wird er oder sie, mit etwas Pech, die Krankheiten der Eltern bekommen.








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