Die guten Beziehungen der Rhön Klinikum AG

Im Klinikbereich findet zur Zeit eine Grundsatzdebatte statt. Bisher konnten die privaten Klinikketten ohne Widerstände Krankenhäuser übernehmen. Viele Kommunen haben ihre Einrichtungen sogar auf den silbernen Tablett serviert, um die defizitären Kostentreiber loszuwerden.

Nun hat das Bundeskartellamt der Rhön-Klinikum AG die Übernahme von zwei Kliniken untersagt, was von den Gerichten bestätigt wurde. Übernahmen müssen genehmigt werden, sobald die Unternehmen mehr als 500 Mio. Euro im Jahr umsetzen.

Klinikketten waren in den letzten Jahren für Investoren sehr lukrative Anlagen. Die privaten Betreiber sehen ihre Geschäftsgrundlage in Gefahr und rufen die Politik auf den Plan. Gesundheitsstaatssekretär Theo Schröder und der größte deutsche Krankenhauskonzern Rhön Klinikum AG werfen dem Kartellamt vor, die Privatisierung öffentlicher Krankenhäuser unnötig zu erschweren, meldet die FAZ.

Das überrascht nicht, wenn man sich die Biographie des Staatssekretärs ansieht.

Dezember 1994: Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Soziales und Gesundheit in Erfurt, in dem er unter anderem für einen neuen Krankenhausplan und die Umstrukturierung der Thüringer Krankenhauslandschaft verantwortlich zeichnete.
Das 1995 eröffnete Klinikum Meiningen GmbH, eine 100% Tochter der Rhön Klinikum AG, gilt als erstes mischfinanziertes und privat geführtes Akutkrankenhaus Deutschlands. In Thüringen sind private Klinikbetreiber mit über 30% Marktanteil überdurchschnittlich vertreten. In einigen Kreisen dominieren private Träger die Kliniklandschaft.

Dezember 1999: Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen in Berlin, wo er insbesondere Verantwortung für die Gesundheitspolitik, die Stabilisierung der Berliner Krankenkassen und die Umgestaltung der städtischen Krankenhäuser Berlins trug.
2001 hat Helios das Klinikum Berlin-Buch mit erworben. Die Rhön Klinikum AG war im Bieterwettstreit unterlegen.

Dezember 2000: Bereichsleiter des Vorstandsbereiches Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen in der Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt an der Saale.
Der Tagesspiegel nannte dies einen pikanten Seitenwechsel.

Doch der kommunikationsarme Schröder ging schon nach einem einjährigen Gastspiel stiften, hatte noch einen Mini-Auftritt bei den Rhön-Kliniken, um dann als Staatssekretär bei der neuen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) anzuheuern, wie es die Ärzte Zeitung umschreibt.

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Ich weise gerne wieder einmal auf das blog kliniksterben.de hin.
 
[Klinik]
Autor: strappato   2007-04-23   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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