Von Panama bis China Die Süddeutsche Zeitung hat sich von einem Artikel in der NY Times inspirieren lassen. Der Originalartikel ist erheblich spannender zu lesen, inkl. einem Video. Es geht um die Verunreinigung von Hustensaft mit Diethylenglykol (DEG) in Panama. In dem von der NY Times recherchierten Fall sind 365 Menschen an der Vergiftung gestorben. Die NY Times verfolgte die Spur des Glykols bis nach China. Hier von Medikamentenfälschung zu sprechen, ist nicht ganz richtig, da es eher um die Frage der Qualitätssicherung und Kontrolle von Grundstoffen und der Herstellung geht. Daher empfiehlt die FDA als Gegenmassnahme auch umfangreiche Tests und Kontrollen. In dem Artikel in der Süddeutschen Zeitung wird davor gewarnt, dass auch für die Zukunft damit gerechnet werden muss, dass solcherart gefälschte Medikamenten auf den Markt kommen. Auf welchem Markt? Nicht auf die Märkte der westlichen Industrieländer. Allein in den letzten zwanzig Jahren kam es weltweit acht Mal zu Massenvergiftungen durch DEG mit Tausenden Toten. Was die Süddeutsche verschweigt: In Panama, China, Haiti, Bangladesh, Argentinien, Nigeria und Indien. Die von der Pharmaindustrie geforderten Massnahmen gegen Medikamentenfälschungen, ob RFID-Tags, Seriennummern auf der Verpackung, Importverbote oder die Ausschaltung des Grosshandels, hätten in dem von der NY Times dargstellten Fall keine Wirkung. Fehlende Kontrollen der Grund- und Wirkstoffe, bei Herstellung und Abgabe ist ein Problem der Schwellenländer, genau wie die Einzelabgabe von Tabletten ohne Verpackung mangels sicherem Distributionssystems. In den Entwicklungs- und Schwellenländern sterben Patienten an giftigen oder unwirksamen Medikamentenfälschungen. RFID-Tags und Handelseinschränkung helfen nur den Pharmakonzernen die Preise hoch zu halten, aber vermeiden keine Opfer. [Counterfeit drugs]
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