SiCKO soll US-Kongress Beine machen

Freitag nächster Woche hat SiCKO in den USA Premiere. Ich verspreche, dass es noch vor der Premiere hier im blog eine Besprechung des Films geben wird, der ja seit einigen Tagen im Internet an einschlägigen Orten zu finden ist. Michael Moore hat sich in einer Pressekonferenz auch dazu geäussert und die Pharmaindustrie verdächtigt, die Kopie übers Netz zu verbreiten:
"The film that leaked on the Internet is not taken in a movie theater with a home video camera, the way its usually done. This is an inside job. Now, if you were a police detective, what's the motive? Who has a vested interest in destroying the opening of the film? Of ruining the opening weekend box office?" By those parameters, a conspiracy to sabotage Sicko could involve anyone from the head of Pfizer to the folks behind Pixar's Ratatouille, which opens on June 29, when Sicko is scheduled to open nationwide.

So abwegig ist dies nicht, wenn man die Erwartungen sieht, die viele mit dem Film, einer schonungslosen Abrechung mit dem US-amerikanische Gesundheitswesen, verbinden.

Was die Gesellschaft und Politik in den 14 Jahren seit der Task Force on National Health Care Reform von US-Präsident Bill Clinton nicht geschafft hat, soll nun ein 2-stündiger Dokumentarfilm erreichen. Die Amerikaner von der Notwendigkeit und Realisierbarkeit einer umfassenden Gesundheitsreform zu überzeugen

Wie es im "President's Health Security Plan schon 1993 verspochen wurde: All Americans and legal residents are guaranteed access to health services in a national defined, comprehensive package of benefits with no lifetime limits on coverage.

Bei der Vorstellung des Films im US-Kongress in dieser Woche war Moore überzeugt: I think one movie can make a difference; I do believe that. Dafür tourt der Filmemacher auch seit Wochen durchs Land, bindet das Internet für seine Kampagne ein und hat Politik-PR Profis angeheuert, die Öffentlichkeit schaffen und die Angriffe der Pharma- und Versicherungslobby abwehren sollen.

Experten halten das nicht für abwegig. Die NY Times berichtet, dass liberale und linke Politiker und Lobbyisten die Diskussion nutzen wollen. Die Argumente der Gegener sind bisher eher schwach: The American people do not support a government takeover of the entire health care system because they know that means long waits for rationed care." Es müsste wohl eher heissen: The American people do support a government takeover of the entire health care system because they know what means no care.

Das Mitglied im US-Repräsentantenhaus, John Conyers, ein Demokrat aus Moore’s Heimatstaat Michigan, hat diese Woche eine Anhörung abgehalten, um die Fordererungen zu unterstützen. Einige Videos aus einer Anhörung des kalifornischen Senats mit Michael Moore sind bei youtube zu finden.

Trotzdem bin ich skeptisch, ob die Diskussion zu politischen Konsequenzen führt, da der Film zu spät kommt. Was könnte der Film für den Rest der Welt bedeuten? Zumindest einen Einblick in die Gesundheitsversorgung in andere Länder und die kritische Reflektion, dass im eigenen Land doch nicht alles so schlecht ist. Aber dazu mehr in wenigen Tagen.
 
[SiCKO]
Autor: strappato   2007-06-24   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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