Nach journalistischen Grundsätzen

Auch für ihre Vorhaltung, der Autor sei Scharlatanen aufgesessen oder gar selbst verstrickt, sehe ich keine Grundlage. Der Autor hat unabhängig und nach journalistischen Grundsätzen gearbeitet und war in seiner Arbeit während der mehrmonatigen gründlichen Recherche keinerlei Einflussnahmen von Dritten ausgesetzt.
WDR-Programmdirektorin Verena Kulenkampff [Edit: mit Datum vom 9.11.] in einer Reaktion auf die Beschwerde eines Zuschauers über Klaus Martens' Regividerm-Reportage "Heilung unerwünscht".
 
[Regividerm]
Autor: hockeystick   2009-11-13   Link   (9 KommentareIhr Kommentar  


kelef   2009-11-13  
na ja, was soll sie sagen, vielleicht: ich weiss, dass das nicht in ordnung war, da haben sie meinen job zur freien vergabe?

kann man ja nicht erwarten, nicht wahr. da lässt man sich lieber den kopf abschlagen, nimmt ihn unter den arm und geht sich beklagen. irgenwann ist gras über die sache gewachsen und man spricht nur mehr von "da war doch einmal so eine sache mit einer hautcreme, die nicht ordentlich recherchiert war von einem, und dann hat man die arme geschasst."

es geht ja um die langzeitwirkung, nicht um die spontanreaktion.


hockeystick   2009-11-13  
An ihrer Stelle hätte ich Martens ca. drei Tage nach der Sendung geschasst, eine demütige Entschuldigung an die Presse gegeben und darin etwas von missbrauchtem Vertrauen und zukünftiger erhöhter Aufmerksamkeit im WDR gefaselt. Harte Fakten, die das gerechtfertigt hätten, hatte sie zu diesem Zeitpunkt schon mehr als genug.

Dann hätte sich vielleicht auch niemand mehr dafür interessiert, warum das mit dem Timing bei Buch, Salbe und Sendetermin so gut geklappt hat, und ihr Kopf wäre aus der Schusslinie gewesen, ja zu keinem Zeitpunkt überhaupt erst in die Schusslinie geraten.


kelef   2009-11-13  
na ja, leadership behaviour auf neudeutsch, oder ... in der hose auf altdeutsch wäre das dann gewesen, aber das kann man ja von manchen managern (et al.) nicht erwarten. die verlassen sich lieber darauf dass sie von anderen was wissen was andere über diese wiederum nicht wissen und von dem die, von denen was gewusst wird, nicht wollen dass alle das wissen, und dann redet man fröhlich um den brei herum und hofft, dass sich durch wirtschaftskrise und schweinegrippe möglichst umgehend neue themen ergeben.


ian_a_ironside   2009-11-13  
hockeystick: "An ihrer Stelle hätte ich Martens ca. drei Tage nach der Sendung geschasst, ..."

Das ging leider nicht, weil am zweiten Tag nach der Sendung auch Aushängeschild Plasberg ins Boot genommen worden war. :-D

Frau K. war übrigens auch mal beim NDR und hat da vermutlich auch einiges nicht mitbekommen.


hockeystick   2009-11-13  
Das ist in der Tat eine hübsche Koinzidenz. Genaues Hinschauen scheint eine Spezialität von ihr zu sein:
Hätte da ihr direkter Vorgesetzter nicht genauer hinschauen müssen? Das war von 1994 bis 2007, den Jahren, in denen sich das System Heinze etablierte, Verena Kulenkampff. Sie ist heute Programmdirektorin des WDR. Zum Fall Heinze möchte sie sich nicht äußern.
Quelle: http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1175171/Sechs-Unterschriften-fuer-einen-Auftrag.html

Hintergrund: http://de.wikipedia.org/wiki/Doris_Heinze#Drehbuch-Aff.C3.A4re


hockeystick   2009-11-13  
Nicht nur Aushängeschild Plasberg könnte das Problem sein, auch Martens selbst gehört zum Inventar.


1lauto.   2009-11-14  
Zur Ehrenrettung von Frau Kulenkampff:
Zunächst finde ich es sehr gut, dass sie mir überhaupt geschrieben hat, Datum: 9.11.o9.
Bei dem Vorwurf der unangemessenen Werbung ist es ihr sichtlich unwohl:
" Zu ihrem Vorwurf unangemessener Werbung möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass die ARD im Internet die Rezeptur der Creme mit dem Hinweis veröffentlichte, dass jeder Arzt das Präparat zur Behandlung seiner Patienten in der Apotheke herstellen lassen kann. Auf Nachfrage von Zuschauern wurde ihnen das Rezept auch zugeschickt. Für die Betroffenen ist also ein wesentlicher Anreiz, das Buch zu kaufen, entfallen."
Nach meinen persönlichen Informationen brodelt es bei der ARD derzeit sehr, der Fall Heinze scheint immer mehr whistleblower zu ermutigen, da haben dann natürlich manche auch gehörig Angst.
Spannende Zeiten, aber letztlich nur Ablenkung von unseren echten Problemen.


hema   2009-11-14  
Die Programmdirektorin des WDR hat mit Sicherheit mindestens eine/n Sekretär/in und weitere Mitarbeiter. Bei solchen Sachen schauen möglicherweise auch noch mal die Hausjuristen drüber und schleifen es sprachlich und rechtlich rund. Nur damit jetzt nicht der Eindruck entsteht, die Frau Kuhlenkampff hätte sich persönlich im zwei Finger-Suchsystem ans Werk gemacht.

Finde ich ja anständig, dass Du fair sein willst. Aber es ist ihr Job, auch solche Kühe vom Eis zu kriegen. Und da seh ich bislang nur klammheimliche Schadensbegrenzung, wenn überhaupt, aber kein beherztes und Transparenz schaffendes Vorgehen.

Es ist korrekt, wenn man sich vor seine Mitarbeiter stellt; aber diese müssen das im konkreten Fall auch verdient haben. Solche Schleichwerbung zu decken und dann noch die erwähnten Vokabeln zu benutzen, zeugt allerdings nicht davon, dass Frau Kuhlenkampff da viel aufzudecken gedenkt. Sie hätte sich mit der Antwort ja noch Zeit lassen können oder sagen können, dass sich das noch in der Prüfung befinde. Aber das SO abzutun ist Wagenburg-Mentalität.


zehn   2009-11-14  
Danke, Hema.

Immerhin hat Frau Kuhlenkampff die Antwort ja erst im November abgeschickt, als alle Welt -so sie es wollte- schon von den Verstrickungen des WDR mit Dumont, des Martens mit Merges schon wusste.
Also auch Werth und Piel.








Stationäre Aufnahme












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