Pharmaberater kein Zukunftsjob

Die Pharmakonzerne dünnen in den USA ihren Aussendienst aus. Die The Seattle Times berichtet über Wyeth und Merck & Co, die hier eine Vorreiterrolle spielen.

Meiner Meinung nach wird es auch in Deutschland die Pharmaberater treffen. Denn die Situation gleicht sich:
  • Kostendruck bei den Pharmakonzernen, wo der Pharmaaussendient einen gewaltigen Kostenfaktor darstellt.
  • Zunehmend mehr Ärzte, die zu beschäftigt sind, um ihre Zeit mit Pharmaberatern zu verbringen.
  • Eingeschränkte ärztliche Verschreibungsfreiheiten durch Arzneimittelvereinbarungen, me-too-Listen, Bonus-Malus-Reglungen, Rabattvereinbarungen oder Zuzahlungsfreie Medikamente.
  • Ein nicht ohne Grund schlechtes Ansehen des Pharmaaussendientes, das sich auf die politischen Entscheidungen niederschlägt.
Bytheway: Was machen dann die Werbeagenturen, die sich give-aways, Infobroschüren, Glotzpappen und Promo-Material ausdenken?
 
[Pharmaaussendienst]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  


siyani   2007-03-12  
der werbeagentur-ausweg
man verlegt sich auf elektronische waffen, wie e-detailing oder tv-detailing (siehe doccheck) sowie auf die gründung eigener verlage mit sogenannten "fortbildungsneutralen medien" unter den lustigsten namen (für jedes grosse indikationsgebiet kann man sich heute schon locker von angedockten verlagen ein blättchen gestalten lassen). das heisst, der folder wird dann als medium eben einfach zugesandt. oder man macht in "lobbying". mittlerweile können agenturen sogar schon mit zulassungsgesprächsunterstützungen bei den krankenkassen dienen - vorausgesetzt, man hat einen guten hauben- und sterne-restaurantführer in der agentur.


siyani   2007-03-14  
auch ein beliebter weg...
Man redet Unternehmen ein, dass es unbedingt nötig ist, dass die zugehörigen Patientenunterlagen möglichst ähnlich wie das zugehörige Medikament heissen. Ein netter Aberglaube, dass das irgendeinen Patienten interessiert. Geschehen aktuell bei Serono (Rebif®) - macht doch auch Spass in der Kreation, oder? und kostet gaaaaaaaaanz sicher nicht viel mehr:

Die neue Broschüre "Mein Leben mit MS" ist Teil des umfassenden RebiSTAR-Serviceangebots von Serono. Es begleitet die Therapie von MS-Patienten mit persönlicher Betreuung, Informationen und praktischer Hilfe.

Die neue Broschüre macht Patienten wie auch Angehörigen Mut, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen und einen eigenen Weg im Umgang mit der MS zu finden. Sie enthält neben aktuellen Informationen zu Ursachen, Symptomatik und Behandlungen auch praktische Tipps für den Alltag und zeigt Möglichkeiten für den Austausch mit anderen Betroffenen. Auch Patienten selbst kommen zu Wort und berichten über ihre Erfahrungen mit MS. Die Broschüre "Mein Leben mit MS" kann ab sofort kostenlos unter 0800/7324344 oder auf http://www.leben-mit-ms.de angefordert werden.


siyani   2007-03-14  
agenturen, die dritte
Selbstverständlich kann man Agenturen auch als Kreateure für wissenschaftliche Studien nutzen. Da entstehen dann schon im gemeinschaftlichen "wissenschaftlichen" Briefing Namen wie ASCOT (kostet natürlich extra, der Einfall und kommt aus dem Studienbudget) - ja klar, wir erinnern uns, da gibts doch was mit Pferdchen....und schon hüpfen Pferdchen, tänzeln gut behutete (bluthochdruckerkrankte?) Damen und schwirren allerlei rennstreckenerprobte Geräte durchs wissenschaftliche Material...macht doch auch Spass und wertet ne schnöde Studie auf, oder?








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