Nur geringer Gewichtsverlust durch Diätpillen Wellcome Images Diätpillen sind unter wissenschaftlichem Beschuss. Zuletzt waren bei Acomplia® (Rimonabant) von Sanofi-Aventis neuerliche Bedenken wegen psychischen Nebenwirkungen aufgetaucht. Wenn die Produkte der Pharmaindustrie wenigstens eine relevante Gewichtsreduktion bewirken würden. Dies stellt eine im BMJ veröffentlichte Meta-Analyse in Frage. Beim Vergleich der drei Medikamente - Acomplia® (Rimonabant), Xenical®/Alli® (Orlistat) von Roche bzw. GlaxoSmithKline (GSK) , Reductil®/Meridia® (Sibutramin) von Abbott - fanden die Autoren bei Langzeiteinnahme eine Verminderung von weniger als 5 kg oder 5% des Körpergewichts. Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler aus Kanada und Brasilien 30 randomisierte und plazebokontrollierte klinische Studien bewertet, in denen die Diätpillen über einen Zeitraum von einem Jahr und länger eingenommen wurden. Im Mittel brachten die Studienteilnehmer 100 kg auf die Waage und kämpften mit einem BMI von 35-36. In den Studien mit Orlistat konnten die Patienten im Vergleich mit Plazebo sich nur über eine Reduktion im Mittel von 2,9 kg freuen. Bei Sibutramin waren es 4,2 kg und Rimonabant 4,7 kg. Abgesehen von der begrenzten Wirkung auf das Körpergewicht, verbesserten die Medikamente die Cholesterin-Werte. Orlistat das Gesamtcholesterin und das LDL, Sibutramin erhöhte das das HDL und senkte die Triglyzeride, ähnlich wie Rimonabant. Interessant war der hohe Anteil der Studienabbrecher, der bei 30-40% lag. Was auch Rückschluss auf das Ausmass der Nebenwirkungen wie Pulsrasen, hoher Blutdruck, Stimmungsschwankungen oder Verdauungsstörungen zulässt. Raj Padwal, Leiter der Studiengruppe, grenzt daher die Indikation für diese Medikamente ein. So people have to understand the reason to prescribe these medications is to improve the obesity-related co-morbidities (illnesses) that they have. And if they stop the medication, they're going to see the weight back. Die Ergebnisse sind besonderer Brisanz, da GSK beantragt hat, Orlistat in Europa als nicht-verschreibungspflichtiges Medikament auf den Markt zu bringen. In den USA ist Orlistat unter dem Handelsnamen Alli® seit Juni frei erhältlich. In einem Editorial des BMJ äussert Gareth Williams, Medizinprofessor an der Universität Bristol, Bedenken gegen eine Therapie, die nicht durch Ärzte überwacht wird und die nicht auf eine Änderung des Lebensstils abzielt. Possibly, few users will even finish their first pack of Alli, let alone buy a second, and the drug may cause only a small and transient downward blip in the otherwise inexorable climb in weight and cardiometabolic risk. ... Selling anti-obesity drugs over the counter will perpetuate the myth that obesity can be fixed simply by popping a pill. The only real beneficiary will be GSK. Rucker D, Padwal R, Li SK, Curioni C, Lau DCW. Long term pharmacotherapy for obesity and overweight: updated meta-analysis. BMJ 2007:393854131, doi:10.1136/bmj.39385.413113.25. [Orlistat]
siyani 2007-11-25 toll!
die paar kilochen spielen bei denen, die es echt aus gesundheitsgründen notwendig haben, keine rolle. bei den "normalgewichtigen", die aus life-style-gründen und bewegungsun- aber fresslust einfach so für malle abnehmen wollen, sehr wohl. klar doch, dass man das zeug im freie verkauf unter genau die leute bringen will, die es niemals verschrieben bekommen würden.und angenommen freier verkauf: niemals in der verschreibungspflichtigen dosierung, oder? das heisst, ich muss eine apothekenwaage kaufen, um gewichtsabnahme überhaupt zu bemerken, was ja immerhin auch ein geschäft für apotheken bedeuten könnte ;-)
Der Autor der Studie sagt, dass die paar Kilo bei die Patienten, die es aus gesundheitlichen Gründen nötig haben, sehr wohl eine Rolle spielen könnten. Zusammen mit anderen Massnahmen und Medikamenten. Jedoch sind dies nur wenige Patienten. Bei den anderen, auch die nur leicht Übergewichtigen, steht das Risiko in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und man sieht ja, dass "nur so" ohne Schweiss mal ein paar Kilos abnehmen, nicht mit den Medikamenten zu machen ist.
Dass gerade Orlistat die geringste Wirkung hatte, bestätigt den Lifestyle-Charakter der potentiellen OTC-Pille. The only real beneficiary will be GSK. Oder wie es mein Apotheker-Freund gerne ausdrückt: Wem hilft es? Dem Apotheker. >> Kommentieren |
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