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![]() Bitte Mund aufmachen ![]() Extensive drilling.
Boomregionen SPON hat aufgedeckt: 900.000.000 Euro hat die Europäische Union als Strukturhilfe für die boomende Region Lüneburg bewilligt. Schön viele Nullen, damit es besser aussieht. Das relativiert sich, wenn man die 900 Millionen auf den Förderzeitraum von 7 Jahren verteilt. Ich wohne in der Boomregion. Zu diesem Bezirk gehören nicht nur die Speckgürtel von Hamburg und Bremen, sondern auch so "prosperierende" Regionen wie das Elbe-Weser-Dreieick, das Wendland oder die Lüneburger Heide. Hier gibt es Landkreise, die eine geringer Bevölkerungsdichte haben, als Nord-Vorpommern. Es gibt weisse Flecken in der Breitbandversorgung und selbst, wo DSL zu bekommen ist, ist oft genug bei DSL 1000 Schluss. Ärzte gibt es nur in den Kreisstädten, die dann nicht nur 20-25 km entfernt sind. Hamburg mag wirtschaftlich relativ gut dastehen, aber schon Bremen ist ein Armenhaus. Bremerhaven hat eine der höchsten Arbeitslosenquoten in West-Deutschland. Und "Lüneburg als Zentrum der Gegend...": Wenn man sich die Karte ansieht, liegt das Zentrum in der Gegend um Visselhövede - wo man Bauland voll erschlossen schon ab 30 Euro bekommt. Dafür hat man einen Bahnanschluss, eingleisig. Der Triebwagen schafft die 60 km nach Bremen in rekordverdächtigen 60 Minuten im Zweistundentakt. Ich könnte noch viel schreiben, beispielsweise, dass wir unseren Sohn in die einzige Ganztagskindergartengruppe gebracht haben - 16 km entfernt, allein 600 km im Monat nur für den Kindergartenbesuch. Das hat auch etwas damit zu tun, dass die Mütter zuhause bleiben. Die klassische Familie, weil es für Frauen in erreichbarer Entfernung keine Arbeitsplätze gibt. Ganztagsschulen, Hortbetreuung? Vergiss es. Wir haben ein Au-pair, aber selbst Au-pair aus Osteuropa sind nur mit Mühe in diese Gegend zu locken - wenn der VHS-Sprachkurs 20 km entfernt stattfindet und ÖPNV praktisch nicht existent ist, da Ministerpräsident Schröder und seine Nachfolger alle Nahverkehrsgelder jahrelang in die Region Hannover geleitet haben. Boomregionen sehen anders aus. Ich wusste wo ich hingezogen bin und man muss im ländlichen Raum Abstriche machen. Habe ich und die Bewohner hier auch keine Probleme mit. Nur das als prosperierende Region hinzustellen, nur weil die zugrundegelegte Statistik Schwächen hat, zeugt von ziemlicher Ignoranz. Der Spiegel-Chef Aust hat ja bekanntlich in der Nähe von Stade einen Landsitz mit Gestüt. Hat da jemand Angst, dass die EU-Millionen seine Idylle zerstören? Er hat ja schon gezeigt, dass er seine Ruhe verteidigt.
robocup-Besuch Der Medien-Hype um den robocup ist ja immens. Dabei hält sich der Unterhaltungswert in Grenzen - ausser vielleicht für geeks. Viel Schrauber- und Programmierarbeit und die Vorbereitung auf dem Feld dauert mindestens so lange wie ein Spiel. Den grössten "ist-der-süss-Faktor" haben die ![]() ![]() Da geht es in der "Mid-Size-League" schon flotter ab. Die Roboter durchqueren das Spielfeld in 3 Sekunden (da wäre sogar David Odonkor neidisch) und die Bälle in Originalgrösse fliegen mit bis zu 20 km/h durch das Feld. Das ist auch das grösste Problem: Das Feld ist zu klein und der Spielzug endet schnell im Aus. Im richtigen Fussball würde man das als "destruktives Spiel" bezeichnen. ![]() Die humanoiden kranken an der fehlenden Dynamik und auch "Standfestigkeit". Bei dieser hohen Zahl von "Schwalben" wäre im richtigen Fussball das Feld wegen roter Karten schnell geleert. ![]() Sehr interessant ist der "rescue"-Wettkampf. Sieht aus, als wenn Roboter einen geek aus seinem zugemüllten Zimmer retten müssen. Leider war gerade hier keine Tribüne aufgebaut und der Zuschauer konnte nicht allzuviel sehen. ![]() Absolutes Highlight: Die Junior-Dance-League. Auf einer Bühne zeigen Schülerinnen und Schüler bis 19 Jahre, was sie ihren Robotern beigebracht haben. Flotte Musik, gute Performance und viel Kreativität. Konsequenterweise haben echte geeks eher Verachtung für die tanzenden Roboter übrig. Ein wenig seltsam erschienen mir die Anfeuerungsrufe: Ein Roboter bleibt davon unbeeindruckt. War wohl eher der Versuch, dem drögen Spiel zu ein wenig Eventcharakter abzuringen.
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