Asthma-Marketing im Standard

Der Standard macht Werbung für das Asthmamedikament Symbicort® smart von AstraZeneca. Zwar wird der Handelsname nicht genannt, aber der Artikel ist ein lupenreines PR-Stück. Inklusive Hinweis auf eine Aktion, bei der in den Apotheken Schlüsseltaschen verteilt werden, in die der Inhalator passt.

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Nachtrag:
PR-Stück war richtig.
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-05-03   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Muttertags-Marketing

AstraZeneca ist in den letzten Wochen in den USA durch unerlaubtes Marketing in Onkologie-Bereich aufgefallen. Zeit für eine Charmeoffensive. Was bietet sich da besser an, als der Muttertag.

Peter Rost hat aufgedeckt. AstraZeneca will direkt in den Kliniken Patientinnen mit Promotionsmaterial über die Brustkrebs Medikamente des Unternehmens beglücken.
Provide the small pink Arimidex bags for patients to fill with information. They will also be highly visible throughout the entire office.

Übrigens ist das eine Aktion des Mid-Atlantic Business Center von AstraZeneca, für das auch der Ex-Verkaufsmanager Michael Zubillaga den verhängnisvollen Newsletter geschrieben hat.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-05-03   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

"Bucket of money" interessiert US-Kongress

Nun interessiert sich auch ein Abgeordneter des US-Kongresses für AstraZenecas off-label Marketing von Faslodex in den USA, wie BrandweekNRX berichtet.

Ein Fall der fast ausschliesslich durch blogs aufgedeckt worden ist und den die traditionellen Medien unterschätzt haben.
 
[AstraZeneca - Bucket of cash]
Autor: strappato   2007-05-03   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Empathie als Marketingargument

Der Markt bei den biotechnologisch hergestellten Medikamenten zur Therapie von Multiple Sklerose (MS) ist hart. Da muss sich das Marketing schon was einfallen lassen. Nicht überraschend, das diese Produkte hier im blog schon mehrmals aufgefallen sind:

hier
hier
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Diese Fälle aus Österreich sind ziemlich old-fashioned gegenüber das, was in sich Biogen Idec in den USA ausgedacht hat - bzw. die beauftragte Agentur RJO Group. Eine MS-Simulation. Mit Handschuhen, Video, Kopfhörer und wackeligen Laufbändern sollen die neurologischen Einschränkungen, die Patienten mit MS haben, gesunden Personen nahe gebracht werden. Zielgruppe sind Ärzte. Die Idee dabei: Empathie wecken. Statt ein Medikament zu bewerben, soll dem Arzt die Bedeutung der Erkrankung für den Patienten gezeigt werden. Damit er dann seine Patienten entschlossener mit neuen, teuren Biologicals therapiert und bei der persönlichen Nutzen-Risiko-Bewertung die Chancen höher einschätzt.

Der bloggende Pharmamarketing-Experte John Mack äussert sich in dem Artikel skeptisch. Bei einer Befragung von Ärzten zu einem kardiologischen Thema habe ich als Ergebnis bekommen, dass Ärzte bei sich und ihren Familienmitgliedern eher eine Therapie mit höherem Risiko wählen würden, auch wenn der Nutzen nur wenig grösser ist. Daher könnte dieses Simulations-Marketing nicht ohne Wirkung sein.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-05-03   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Schattenseiten des Blockbuster-Booms

Seit 1977 mit Tagamet® der erste Medikament auf den Markt kam, das einen Jahresumsatz von mehr als $ 1 Milliarde dem Hersteller SmithKline Beecham brachte, ist die Abhängigkeit der Pharmakonzerne von diesen "Blockbustern" immer stärker geworden. Im Jahr 2000 waren es 17 Medikamente, die diese Umsatzschwelle überschritten, im Jahr 2005 schon 94 Präparate. Der Anteil am Gesamtumsatz ist in dieser Zeit von 28% auf über 36% gestiegen. Es gibt Pharmakonzerne, die auf diese Blockbuster extrem angewiesen sind. Pfizer generierte 51% des Umsatzes mit Blockbuster. Hinzu kommt noch der Druck der me-too Nachahmer. Während in den siebziger Jahren ein Medikament aus einer neuen Wirkstoffklasse über 10 Jahre exklusiv vermarktet werden konnte, sind die Konkurrenten heute schon nach 1-2 Jahren mit wirkungsgleichen Produkten am Markt.

Ob dieses Geschäftsmodell Zukunft hat, wird sich in wenigen Jahren zeigen. Bis 2016 büssen nach einer Studie die Pharmakonzerne $ 140 Milliarden Jahresumsatz durch auslaufende Patente von heutigen Blockbuster ein. Ein Höhepunkt wird in 4 Jahren erreicht sein, wenn viele Pharmakonzerne ihre jeweils grössten oder zweitgrössten Umsatzbringer verlieren.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-05-03   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Qualität von Kardioverter-Defibrillatoren

Eine deutsche Forschergruppe am Herzzentrum Ludwigshafen hat sich mit der Frage beschäftigt, wie es mit der Qualität von implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren steht. Bei Patienten mit hohem Risiko für Kammerflimmern können miniaturisierte automatische Defibrillatoren (Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren oder ICD von englisch Internal Cardioverter/Defibrillator), ähnlich einem Herzschrittmacher, implantiert werden.

Die Implantation kann je nach Gerät schon einmal 28.000 Euro kosten. Der Gerätepreis macht einen Grossteil dieser Kosten aus. Die Hersteller verdienen gut. So konnte Medtronic seinen Gewinn im dritten Quartal 2006 wieder einmal um 11% steigern. Was besonders den ICDs zu verdanken war, die in dem Quartal $ 710 Millionen Umsatz brachten. Eigentlich sollte man erwarten, dass die Krankenversicherung auch eine angemessene Qualität für das Geld bekommt.

Dem ist aber nicht so: Die Forscher fanden in dem 2,5-jährigen Beobachtungszeitraum an 15% der Implantate Leitungsfehler. Statistisch waren nach 8 Jahren nur noch 60% fehlerfrei.
Kleemann T, Becker T, Doenges K, Vater M, Senges J, Schneider S, Saggau W, Weisse U, Seidl K. Annual Rate of Transvenous Defibrillation Lead Defects in Implantable Cardioverter-Defibrillators Over a Period of >10 Years. Circulation 2007;doi:10.1161/CIRCULATIONAHA.106.663807.

Damit stellen die Leitungsfehler ein weitaus grösseres Problem dar, als ein Ausfall der Batterie. Vor zwei Jahren hatte medtronic 87.000 ICDs wegen eines möglichen Kurzschlusses der Batterien zurückgerufen - bei einer Ausfallswahrscheinlichkeit von 0,2-1,5% nach drei Jahren.

In der Studie waren ältere Geräte von Leitungsfehler genauso betroffen wie neuere Modelle. Es ist nicht verwunderlich, dass bisher trotz der hohen Kosten für das Gesundheitssystem solche Verlaufsstudien selten sind. Die Ärzte sind eng mit den Herstellern verbunden.

Die Hersteller Medtronic und Boston Scientific wollten auf Anfrage der Zeitung Boston Globe keine Stellungnahme abgeben.
 
[Gesundheitswirtschaft]
Autor: strappato   2007-05-02   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



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