Deutsche sind die dicksten blogger Süddeutsche Zeitung: Deutsche sind die dicksten Europäer. Wenn man die Fotos von der re:publica blogger-Konferenz gesehen hat, erstaunt das nicht. [Internet]
hockeystick 2007-04-18 Und: IASO Obesity Expert Forum: Founding Members Abbott Laboratories F. Hoffman-La Roche Ltd Merck & Co, Inc Pfizer sanofi-aventis Unabhängig davon kann man dem Artikel am Rande entnehmen, wie windig die Datengrundlage ist. Man hat sich einfach auf irgendwelche verfügbaren nationalen Daten gestürzt und diese miteinander verglichen. Es wäre enorm schwierig, da wirklich belastbare Aussagen über verschiedene Länder hinweg zu bekommen. Ein klarer Fall für Plazeboalarm.
Ich wollte mal einen Spass machen und immer findet man gleich böse Mächte. Ich wechsel die Branche.
Hehe :-)
Die empirische Grundlage für deine Behauptung finde ich übrigens weitaus überzeugender.
Also ne s1 Leitlinie gibt das nicht so und nicht so. Aber die Branche gleich zu wechseln, also dafür gibt es nun auch keine Evidenz (dass es dann besser wird). Vielleicht mal eine Longitudinalbeobachtung zumindest beginnen? In ca. vier Jahren diskutieren wir das dann noch mal bei einem guten Wein (oder so).
Ein Jammer, wie die Journaille jeden Brocken schluckt, den ihr die Pharma-PR vor den Schnabel wirft. SpOn ist auch schon auf den Zug aufgesprungen, alle anderen werden folgen.
Mehr über die Hintermänner der Kampagne gibt es hier. There's no disease state in existence that represents such a large market.
(NAASO Executive Director Edward Bernstein, die NAASO ist das US-Gegenstück zur "Deutschen Adipositas Gesellschaft", in der wir an vertrauter Anschrift viele einschlägig bekannte Gesichter treffen).Wie neu die ganze Grundidee von Übergewicht als Krankheit ist, sieht man übrigens schön daran, dass der gelegentlich tabakindustriefinanzierte Risikofaktorprophet Prof. Gerd Assmann in seinem "PROCAM-Risikoscore" zwar drei verschiedene Blutfett-Laborwerte, nicht jedoch den Parameter Übergewicht eingeschlossen hat. Damals wehte der Wind des Marktes noch nicht aus dieser Richtung.
Die angeblich dramatische Zunahme des BMI ist ebenfalls ein Mythos. Wenn man eine eingermaßen repräsentative Gruppe anschaut und die Leute nicht nur befragt, sondern auch wiegt, dann kommt für Deutschland folgendes heraus:
Der mediane Body-Mass-Index hat sich in den letzten 130 Jahren kaum verändert.
Brav. Seehofer ist auch über das Stöckchen gehüpft.
Hat mal jemand Light-Popcorn und eine Acomplia für mich?
Es wird Zeit, dass Abnehmpillen aus dem Negativ-Katalog fliegen.
Richtig: Überflüssige Pfunde können zu Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und mehreren Formen von Krebs führen. Schon heute ist die Fettleibigkeit in Europa für eine Million Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Der überstrapazierte "Diabetes-Link" ist ja gerade bei Acomplia der springende Punkt. Zu der Qualität solcher Statistiken gibt es hier ein paar Informationen.
Ich finde das wirklich sehr lustig anzuschauen. Ich bin nur noch auf den Termin für die Bundestagsdebatte dazu gespannt.
Die üblichen Verdächtigen werden aktiv. Markolf Hanefeld ist natürlich auch wieder dabei. Den kennen wir schon aus der Sendung von Franziska Rubin.
Das kommt davon, dass Kohl nicht mehr Kanzler ist. Sonst hätte er solche gesellschaftlichen Debatten mit einem schwergewichtigen Machtwort beendet.
Und der Kurt Beck steht sinnlos im Zoo rum und streichelt Knut.
Professor Georg Nickenig meldet sich mit perfektem Timing und einer eigenen Pressemitteilung zu Wort. Nickenig war in Sachen Cholesterinsenkung für MSD und Essex Pharma unterwegs, gerne spricht er auch mal auf "Satellitensymposien" von AstraZeneca und Novartis.
Hach, wie ist das schön. Nun meldet sich auch Professor Hans Hauner zu Wort, der ist für Weight Watchers unterwegs und früherer Vizepräsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft, heute im Wissenschaftlichen Beirat. Im Sinne der Ausgewogenheit kümmert er sich auch gerne mal um Slim Fast.
Beifang in den Google Alerts: Professor Rainer Düsing argumentiert gegen ältere Blutdrucksenker, ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
So. Wer will noch mal, wer hat noch nicht?
Die übliche Masche auch bei der Art der Veröffentlichung von dem Unsinn: Die "Studie" wird den Qualitätsjournalisten von der Süddeutschen Zeitung am Donnerstag "zugespielt", damit diese als Dank für die exklusive Berichterstattung auch den hanebüchensten Unsinn darin unkritisch als Tatsache verkaufen (hallo Herr Martin Kotynek, hallo Herr Werner Bartens). Am Sonntag, wenn die lächerliche "Studie" dann "veröffentlicht" wird, ist die Story medial eh schon längst gelaufen.
Ich glaube vom Echo waren die selbst überrascht. Daher mussten noch einmal die bezahlten Experten nachlegen.
Als Bundestagsabgeordneter der FDP würde ich mich über das Problem auslassen, Handlungsbedarf anmahnen, über die Gesundheitsreform meckern und eine kleine Anfrage starten, wie die Bundesregierung das Problem angehen will und was die volle Erstattung von Diätpillen der GKV kosten würde. Dann würde ich die 1 Milliarden Mehrkosten ganz einfach in Beziehung zu den Ausgaben für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Krebs setzen und Frau Schmidt vorwerfen, ihre restriktive Politik, die Diätpillen als Lifestyle-Medikamente abstempelt, würde hundertausende Opfer fordern und der GKV viel Geld kosten. Als nächstes würde ich fordern, eine nationale Ad-hoc-Expertenkommission zu etablieren, deren Mitglieder von der Pharmaindustrie ihr Nebeneinkommen erhalten. Ergebnis ist dann ein Massnahmekatalog, der vorsieht, dass die im GKV-WSG vorgesehene Aufstockung der Ausgaben für Prävention in Diätkurse -beratung und medikamentöse Unterstützung geht. Anfragen von Pharma-PR-Agenturen und Spin-Doctors an meine bekannte E-mail-Adresse.
Das Klima war zur Zeit günstig, weil sich der Klimawandel ein wenig totgelaufen hat.
Unklar bleibt die Klimabilanz des gesamten PR-Stunts: Viel heiße Luft , aber praktisch CO2-neutral erzeugt.
(Falls ich mal gefragt werde, warum ausgerechnet dieses Blog eins meiner Lieblingsblogs ist, werde ich auf genau diese Story verweisen.)
So. Die Bundestagsdebatte wird am 10.5. sein. (s.o.)
Na hoffentlich lassen die Fraktionen da nur die Schwergewichte aufs Podium.
Diäten sind wenigstens mal ein Thema, von dem die was verstehen.
Ach ja. Studien. Statistiken.
Da war doch mal was? Ach ja: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24732/1.htm Die 12 Salze des Lebens
Die ersten Trittbrettfahrer springen auf, die bislang nicht als Sponsoren der IASO aufgefallen sind. (Wenn man von Seehofer einmal absieht.) Zwei Drittel der Erwachsenen gelten als übergewichtig oder sogar fettleibig. Bewegungsfaulheit und Bierkonsum sind schuld daran.
schrieb die Süddeutsche.Die Brauereien schlagen zurück und ernennen Seehofer zum Bierbotschafter.
Und jetzt ist die neue Erkenntnis (wir sind jetzt Weltmeister!) bei den Menschen in unserem Land angekommen.
Die FET meldet sich kritisch zu Wort. Über die wäre auch noch zu sprechen. Mir scheint, es gibt da enge Beziehungen zu den Schleichwerbern von der Klosterfrau-Gruppe.
Eine Heise-Bloggerin zweifelt ebenfalls stark an den Zahlen, schaut sich die IASO aber auch nicht genauer an.
Ja, so sind sie die Wissenschaftsjournalisten in Deutschland.
An der Stelle musste ich laut lachen:
Eine solche Datenerfassung erwartet man aber besonders von einer internationalen Fachorganisation wie der IASO.
Die Begriffe "international" und "Fach" werden als Gütesiegel gedeutet, aus dem sich Ansprüche an die Wahrhaftigkeit der getätigten Aussagen ableiten lassen.
Klar. Man will ja ohne Reue sich als Journalist auch mal zu Veranstaltungen solcher internationalen Fachorganisationen einladen lassen.
siyani 2007-04-26 ein kleiner sidestep in die provinz
frage mich ja schon, wie das thema in zukunft in der zwergenrepublik behandelt wird, da deren neue bundesministerin ja nicht gerade an magersucht leidet: http://www.liferadio.at/uploads/pics/RTEmagicC_b43d8419b0.jpg.jpg(sehr eigenartig, dass da keine besseren bilder existieren oder ich bin bloss zu blond, um sie zu finden) siyani 2007-04-26 lol
Isst halt gerne Schweinebraten.
Udo Pollmer und Plazeboalarm haben es auch gemerkt.
Pollmer ist der einzige in der Ernährungsberatungsbranche, der seinen Verstand nicht an der Garderobe abgegeben hat. Beispielsweise auch dann, wenn es um den hanebüchenen Film "Super Size Me" ging. Ob das eine Lösung für das Problem ist? Na dann eben so Update: Es handelt sich nur um eine vorübergehende Google-Fehlfunktion. >> Kommentieren |
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