Pandemie-Panikfolgen Die Freiwillige Feuerwehr der österreichischen Ortschaft Merkenbrechts will eine Rechnung in Höhe von über 1000 Euro für Tamiflu®-Tabletten nicht bezahlen, die die Gemeinde Göpfritz/Wild auf dem Höhepunkt der Vogelgrippe-Hysterie im Jahr 2005 für die Feuerwehrmänner bestellt hat: „Wir haben für jeweils einen Angehörigen aller 299 aktiven Feuerwehrmänner in der Gemeinde ein Packerl Tamiflu zum begünstigten Preis von 24,10 € bestellt“, erklärte Gemeindesekretärin Romana Hartner, „darunter 47 Stück für die Feuerwehr Merkenbrechts. [...] „Wäre die Pandemie ausgebrochen und wir hätten für die Feuerwehr Merkenbrechts kein Tamiflu gehabt – was wäre dann gewesen?“, fragt Bürgermeister Erich Mautner.“ [Pharmamarketing]
strappato 2008-03-27 Laut Wikipedia hat die Gemeinde 1797 Einwohner. Die haben für 299 Feuerwehrleute Tamiflu bestellt. In Deutschland haben normalerweise solche Orte 30-40 aktive Feuerwehrleute, von denen 20 wirklich aktiv sind. Sind verstreute Orte dort, lassen wir es 100 Feuerwehrleute sein. Aber 299? Wenn man davon ausgeht, dass Frauen in der freiwilligen Feuerwehr auch in Österreich unterrepräsentiert sind, dann hat jeder 3. Mann, vom Säugling bis zum Greis eine Feuerwehr-Tamiflu-Packung bekommen. Irrsinn. Da hat das Marketing von Roche ganze Arbeit geleistet. mager 2008-03-27 Ob es hilft? Weiß niemand! Roche verdient allerdings sonst nix an dem Mittel (lt. AVR in verschwindent geringer Menge verkauft) - da kommen die öffentlichen Gesundheitsplaner gerade recht. Lösungsvorschlag 1: Handelsware kaufen und die vor Verfall in den Markt schleusen. Lösungsvorschlag 2: wenn Bulk gekauft wurde nach Ablauf die Substanz testen (oder eigene Studien zur Haltbarkeit finanizieren) - das hat ein gutes ROI!
Die Merkenbrechtser Truppe, die die Tabletten nicht bezahlen will (47 Mann), besitzt jedenfalls ein eindrucksvolles Feuerwehrhaus.
Der Streit dreht sich ja um die Tabletten für jeweils einen Angehörigen der Feuerwehrmänner. Ich verstehe das so, dass die Packungen für die Feuerwehrmänner selbst aus einer anderen Quelle finanziert wurden. Die Gesamtzahl der bestellten Packungen dürfte demnach doppelt so hoch sein. Das Konzept "Feuerwehrfrau" scheint in Österreich keine Rolle zu spielen.
Nun, letztere Vermutung stimmt nicht ganz:
Richtlinien zur Wahl der "Miss Feuerwehrfrau Österreichs" Die Feuerwehren des Abschnittes Aflenz in der Steiermark organisieren gemeinsam mit dem Bezirksfeuerwehrverband Bruck/Mur die Wahl der Miss Feuerwehrfrau Österreich. Als Kandidatinnen kommen in Betracht: 1. Damen von Feuerwehren in Österreich. Die Kandidatin selbst soll mit den Arbeiten in der Feuerwehr vertraut sein. 2. Die Bewerberin, soll einen tadellosen Ruf und gute Umgangsformen sowie eine entsprechende Allgemeinbildung haben. 3. Sie muss am 1. Jänner das 18. Lebensjahr erreicht haben. Die Kandidatin muss ein Jahr bei der Feuerwehr sein Stichtag ist der 1. Mai 2007 Von der Kandidatin ist ein Lebenslauf und ein Bild an die Freiwillige Feuerwehr Turnau 8625 Turnau 169 zu senden Die Prüfungskommission (Jury) wird von den Feuerwehren des Abschnittes gemeinsam mit dem Bezirksfeuerwehrkommando Bruck/Mur zusammengestellt. Sie setzt sich aus folgenden Vertretern zusammen: 1. Vertreter der Feuerwehren 2. Die Bürgermeister der Region 3. Vertreter vom Land Steiermark Durchführung der Wahl 1. Fachprüfung (Feuerwehr allgemein GAB1) 2. Abhaltung einer freien Rede 3 Minuten Feuerwehrspezifisch . 3. Beurteilung über Kenntnisse der Allgemeinbildung, der Umgangsformen und des Auftretens. 4. Beurteilung des Aussehens und des Allgemeineindruckes. Die Entscheidungen der Prüfungskommissionen sind endgültig und unanfechtbar.
Aber im roten Bikini müssen die Kandidatinnen nicht antreten?
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