Qualität medizinischer Themen in Publikumsmedien Publikumsmedien klären bei Medizinthemen zu wenig über die Risiken auf, hinfragen zu selten die Kosten, vergessen oft Behandlungsalternativen zu nennen - alles bekannt würde man sagen. Gary Schwitzer von der University of Minnesota hat sich in einem Forschungsprojekt die Mühe gemacht, 500 Artikel und TV-Beiträge zu Medizinthemen in den USA der letzten 22 Monate nach folgenden Kriterien zu bewerten:
Beispielsweise wurde nur in einem Drittel der Meldungen über Nebenwirkungen berichtet und 38% hatten den Gegenstand der Berichterstattung angemessen in Bezug zu existierenden Alternativen gesetzt. Wie hätte das Ergebnis bei der Bewertung deutschsprachiger Medien ausgesehen? Also: "How Do German Journalists Cover Treatments, Tests, Products, and Procedures"? Ich bin mir sicher: deprimierend. Dagegen wären die US-Medien, würde man die Studienresultate vergleichen, echte Qualitätserzeugnisse. Der Autor sieht die Studie als Start zu einer breiten Diskussion über die vertrauenswürdige Kommunikation von medizinischen Themen. We think that our project's findings should be a cause for reflection by all parties involved in the dissemination of news and information to journalists covering health and medicine—including medical journals, government agencies, industry, academic medical centers, and individual clinicians and researchers. Journalisten lässt Gary Schwitzer da aussen vor - möglicherweise ist er als Journalismus-Professor nicht ganz frei von "conflict of interests". In Deutschland sehe ich jedoch bei der Qualität und Ausbildung der Medizinjournalisten die Hauptschuld an der dominierenden unkritischen, sensationsheischenden Hurra-Berichterstattung über neue Therapien und Forschungsergebnisse. -- Garry Schwitzer bloggt auch. [Journalismus]
hockeystick 2008-05-29 >> Kommentieren |
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