Personalabrieb auf dem Weg nach Berlin

Ende September wird Pfizer Deutschland das seine neue Zentrale am Potsdamer Platz beziehen. Nach Bekanntwerden der Umzugspläne vor einem Jahr ist immer wieder angeführt worden, dass Pfizer den Umzug von Karlsruhe zum Personalabbau nutzt.

Nun hat Pfizer-Chef Andreas Penk in einem Interview Zahlen genannt. 60% der 645 Mitarbeiter sollen den Weg nach Berlin antreten. Das wären gut 380 Köpfe. Damit wäre die Umzugsbreitschaft erheblich höher als die 15-20%, die in einem internen Papier von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group prognostiziert worden waren, aus dem die Stuttgarter Zeitung zitiert hatte. Trotzdem kann festgestellt werden: Ziel erreicht. Platz sollte es in Berlin für 300 "permanente" Festangestellte und 100 "flexible" Mitarbeiter geben. Nach den Sparplänen von Januar 2007 hätten 190 Mitarbeiter im Innendienst in Karlsruhe gehen sollen. Nun sind insgesamt 250 Stellen eingespart worden.

Der "Abrieb" beim Umzug nach Berlin ist beliebt, um die Organisation zu verschlanken. Bedarf auch bei den Krankenkassen. Durch den neuen GKV-Spitzenverband (Sitz Berlin) wird sich das Aufgabenspektrum der Krankenkassenverbände ändern.

Nach Pfizer findet die folgende Berliner Einweihungsparty daher beim AOK Bundesverband statt. Die Vertretung der Ortskrankenkassen kommt aus Bonn, wo bisher 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 60 Beschäftigte von Tochterfirmen gearbeitet haben. Laut der Morgenpost sollen in Berlin 400 Mitarbeiter für den AOK-Bundesverband tätig sein. Davon seien 130 vor dem Umzug in Berlin angeheuert worden. Was auch eine Umzugsquote von 60% bedeuten würde.

Weiterer Kandidat: Der Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK), der bisher von Siegburg aus die Mitgliedkassen vertritt und ab April 2009 in Berlin die Lobbyistenszene bereichern will. Nach der 60%-Regel werden 150 der 250 Mitarbeiter in Berlin ankommen. Für den Rest werden wie bei der AOK am Ende die Versicherten den Sozialausgleich bezahlen.
 
[Gesundheitswirtschaft]
Autor: strappato   2008-09-08   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  


hockeystick   2008-09-08  
Wenn selbst Berlin nicht reichen sollte, um die Kosteneinsparungsziele zu erreichen, wäre ein Umzug nach Frankfurt (Oder) noch eine Option.








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