Pfizer verabschiedet sich

Pfizer verabschiedet sich von der Weltmarktführerschaft. Der Pharmakonzern hat angekündigt, die Forschung und Entwicklung im bisherigen Kerngeschäft stark einzuschränken. In Anbetracht der auslaufenden Patente für wichtige Blockbuster in den nächsten Jahren, wie Lipitor®/Sortis®, dem mit über 12 Milliarden Dollar umsatzstärksten Medikament, war dies ein Spitzenplatz auf Zeit. Jedoch trauten Experten Pfizer zu, mit Fusionen und Übernahmen um den Verbleib in der Spitzengruppe zu kämpfen. Zuletzt gab es anhaltende Gerüchte über eine Übernahme von Bayer/Schering.

Nun hat das Pharmaunternehmen aktiv sich eine Schrumpfungskur verordnet. Pfizer will die Erforschung von Herz-Kreislauf-Krankheiten, Übergewicht, Knochenerkrankungen, Anemien, Magen/Darm, Leberfibrose, Muskelerkrankungen, sowie junge Entwicklungsprojekte einstellen. Alzheimer, Diabetes, Immunologie/Entzündungen, Krebserkrankungen, Schmerz und Psychosen (inkl. Schizophrenie) sind als prioritäre Felder identifizert worden. Pfizer geht den Weg zu Spezialtherapeutika, die ein niedrigeres Marketing-Budget und einfachere klinische Studien erfordern.

Schlechte Nachrichten für die Mitarbeiter, die schon von den Sparprogrammen mit Einsparungen von 2 Milliarden Dollar gegenüber 2006 und Entlassungen gebeutelt werden. Zudem wird die nächste US-Regierung gezwungen sein, die Medikamentenausgaben herunterzudrücken, was auf dem grössten Pharmamarkt der Welt besonders Pfizer treffen wird.

Besonders zynisch sind in dieser Lage die Verlautbarungen der Manager. Forbes hat das E-Mail-Memo dokumentiert.
The new plan is entirely consistent with our growth strategies, including Our Path Forward and the Five Point Plan. It represents cross-divisional agreement on strategy for each DA [disease area], including long-term targets and metrics. We are confident that prioritizing our portfolio is the way to deliver value and provides clarity and direction for all managers and their teams.
"Growth strategy" ist da nicht zu erkennen. Nicht nur bei den betroffenen Forschern wird die Unsicherheit über die Zukunft bei Pfizer weiter wachsen.

Die Konkurrenz wird es interessiert zur Kenntnis nehmen. Pfizer war immer ein Trendsetter in der Branche. In den Konzernzentralen werden sicher neue Strategiediskussionen aufkommen.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-10-02   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  


kelef   2008-10-02  
werden wieder
unfröhliche weihnachten für viele, sag ich mal so. da kommen dann statt wieder "happy x-mas" sms die kündigungen am wochenende frei haus. immerhin aber auf die dann noch-diensthandys.








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