Dunkle Seite der Macht

* Amgen hat sich mit dem US-Staat Wisconsin auf die Zahlung von 1,7 Millionen Dollar geeinigt. Amgen war eines von 36 Pharmaunternehmen, die mit Betrugsabsicht überhöhte Grosshandelspreise genannt haben, die nicht dem eigentlichen Preisniveau entsprochen haben. Dadurch verbesserten sie die Erstattung im Rahmen des staatlichen Medicaid-Programms, die auf den durchschnittlichen Grosshandelspreisen beruht.

* Wegen Kartellabsprachen bei Generika muss das grösste indische Pharmaunternehmen Ranbaxy über 1 Million Pfund (umgerechnet 1,1 Millionen Euro) an das staatliche Gesundheitswesen in Schottland zahlen. Ranbaxy war einer von fünf Pharmaherstellern, die die Preise für Warfarin, Ranitidin und Penicillin-Medikamente abgesprochen haben. Die anderen vier Unternehmen hatten der schottischen Regierung schon einen Ausgleich von mehr als 6 Millionen Euro bezahlt.

* Vor einigen Monaten war der Konzern aus Indien auch in einen ähnlichen Fall in England involviert. Fünf Pharmahersteller wurden von der englischen Gesundheitsbehörde beschuldigt, zwischen 1996 und 2000 an einem Preiskartell für Antibiotika beteiligt gewesen zu sein. Die Unternehmen zahlten als Ausgleich 34 Millionen Pfund, rund 36 Millionen Euro.

* Die aufwändigste über 7 Jahre dauende Untersuchung zu Kartellabsprachen von Pharmaherstellern im englischen staatlichen Gesundheitssystem NHS - "Operation Holbein - wurde Anfang Dezember abgebrochen. Die Ermittler waren von einem Schaden von 120 Million Pfund ausgegangen. Die Ermittlungen wurden jedoch erschwert, da ein Gericht im Frühjahr in einem anderen Fall entschieden hatte, dass derartige Kartellabsprachen bis 2002 kein Vergehen waren.

* Nicht aktuell, aber bemerkenswert: Ende 2005 hatte die Polizei in Tschechien im Umfeld des damaligen Gesundheitsministers David Rath Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts aufgenommen. Die Herausgeberin der Zeitschrift der Tschechischen Ärztekammer Eva Klimovičová, Raths frühere enge Beraterin, wurde aufgrund von verdeckten Videoaufnahmen, die das Tschechische Fernsehen ausgestrahlt hatte, verdächtigt, vom Pharmakonzern Pfizer umgerechnet 100.000 Euro für Anzeigen in der Zeitschrift verlangt zu haben. Im Gegenzug sollte ein Treffen mit Rath vereinbart werden, der zu dem Zeitpunkt als Präsident der Ärztekammer wichtiges Mitglied der Regierungskommission war, die über Medikamentenlisten für die öffentlichen Krankenkassen entscheiden sollte. Auch Boehringer Ingelheim war in dem Skandal verwickelt.
 
[Dunkle Seite]
Autor: strappato   2008-12-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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