"Schweinegrippe": Arzneitelegramm wirft Behörden Fehleinschätzungen vor

Bereits in zwei Ausgaben des "biltz a-t", die zunächst nur für Abonnenten zugänglich waren, hat sich der unabhängige Arzneimittel-Informationsdienst "arznei-telegramm" (a-t) in den vergangenen Wochen kritisch mit der bevorstehenden Massenimpfung gegen die "Schweinegrippe" befasst. In der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift findet sich nun ein aktualisierter und kostenlos zugänglicher Beitrag, der die Einschätzung der Redaktion zusammenfasst, mit Links zu den erwähnten "blitz a-t"-Ausgaben.

Zur Arroganz der hiesigen Behörden:
Angesichts der Produktvielfalt in Europa - man könnte auch von Produktchaos sprechen - erscheinen Äußerungen aus dem Paul-Ehrlich-Institut, wonach Europa bei Pandemie-Impfstoffen die Nase vorn habe - "Die USA haben da noch kein klar definiertes Konzept" - als grobe Fehleinschätzung.

Zur Anzahl der bestelten Impfstoffdosen:
Als Fehleinschätzung dürfte sich auch das hierzulande verbreitete Dogma erweisen, dass gegen Schweinegrippe generell zweimal geimpft werden müsse, eine Vorschrift ohne hinreichenden Beleg

Zu den Bedenken gegen die Verwendung von Impfstoffen mit Wirkverstärkern bei Schwangeren:
"Grundsätzlich" sei der demnächst verwendete Impfstoff jedoch "für Schwangere geeignet", wird eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums zitiert, eine Einschätzung, die ohne Absicherung durch klinische Daten bei Schwangeren erfolgt.

Zu den ungewöhnlichen und geheimen Vertragskonditionen:
Die Großbestellung von 50 Millionen Dosierungen geht auf einen Ende 2007 zwischen GSK, dem Bundesministerium für Gesundheit und den Bundesländern geschlossenen Vertrag zur Bereitstellung eines Pandemie-Impfstoffs zurück. Die Vertragspartner verpflichten sich darin zur Geheimhaltung. Dies verwundert nicht, da der Vertrag, der der Redaktion vorliegt, brisante Details enthält:

[....] Die schlecht verträgliche Wirkverstärkervariante verteuert die Impfstoffkosten demnach um 75% (3 € pro Dosis), bei 50 Millionen bestellten Impfdosierungen um 150 Millionen €. Eine "Kalkulation", bei der 6 € für 27,4 mg Wirkverstärker - eine Emulsion aus Squalen, Polysorbat 80 und Tokopherol - angesetzt werden, bewerten wir als Abzockerei.

Einseitig zu Gunsten des Herstellers fallen auch andere Vertragsvereinbarungen aus: Lieferbedingungen fehlen, stattdessen wird eine "Bereitstellung" definiert. [...]

Und schließlich hat sich GSK vertraglich eine weitgehende Haftungsfreistellung zusichern lassen. [...]

Mit Wirkverstärker-Vakzinen gegen Schweinegrippe verlassen Zulassungsbehörden und Hersteller die Strategie, eine optimale Verträglichkeit von Impfstoffen sicher zu stellen und verstoßen gegen ein Grundprinzip des vorbeugenden Verbraucherschutzes. Stattdessen ziehen sie billiger herzustellende, aber teuer verkaufte und schlecht verträgliche Produkte vor.

Fazit des Arzneitelegramms:
Nach wie vor verläuft die Schweinegrippe in Deutschland milde. Eine Massenimpfung mit den in Europa avisierten Impfstoffen könnte die größere Gefährdung bedeuten. Schon jetzt ist klar, dass das Gesundheitswesen der Verlierer sein wird, da es auf jeden Fall mit mehreren hundert Millionen Euro für den überteuerten und riskanten Impfstoff aufkommen muss.

 
[Schweinegrippe]
Autor: hockeystick   2009-10-09   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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