Wie Patienten gemacht werden Ein Video aus der Report München Sendung vom 5. Jui über den Einfluss von Leitlinien und die Einflussnahme von Experten am Beispiel Cholesterin. Hintergrund auch hier. [TV-Magazine]
hockeystick 2010-07-27 Wobei die direkte Finanzierung von Lipid-Liga und Konsorten durch die Industrie ja nur ein Teil des Problems ist. Die Herren Professoren könnten den Verein, wenn sie schlau wären, auch locker aus der Privatschatulle bezahlen, und sich so den Anschein von Unabhängigkeit verleihen. Um welche Beträge geht es da schon? Der eigentliche Anreiz für die Herren Wissenschaftler besteht doch eher in den direkten Geldflüssen auf das eigene Konto in Form von sog. Vortrags- und Beratungshonoraren, die sich durch Mitwirkung an so einem Konstrukt ohne Zweifel steigern lassen.
Wenn Sie hier schon meinen, Links auf Ihr kommerzielles Angebot verbreiten zu müssen: Stellen Sie dann doch bitte wenigstens sicher, dass Ihr Angebot nicht gegen das Heilmittelwerbegesetz verstößt (vgl HWG §11 Absatz 1 Satz 1 Nr. 5b).
Der Kommentar von hockeystick bezieht sich auf einen gelöschten Kommentator, der "Panikmache und Geldgeilheit" anprangert, aber selber "im Spiel" der Heilsversprechen mitmischt.
>> Kommentieren plazebo 2010-07-27
Es gibt ja unzählige Richtlinien, die wiederum zahlreiche Werte beinhalten (u.a. die Behandlungsbedürftigkeit in Abhängigkeit von "Risikofaktoren" wie Geschlecht, Alter usw.). Die meisten orientieren sich an den Vorgaben des amerikanischen NCEP ("National Cholesterol Education Program"). Die Cholesterin-Hysterie geht zwar schon auf die 50er Jahre zurück, aber institutionalisiert wurde sie mit dem NCEP erst in den 80ern.
Der Trend geht ganz klar hin zu niedrigeren "Zielwerten" (bzw. höheren für das "gute" HDL). Die Versionen der Richtlinien: ATP I (1988) ATP II (1993) ATP III (2001) http://www.aafp.org/afp/2002/0301/p871.html ATP III, Update (2004): http://www.theheart.org/article/148997.do ATP IV (in Arbeit) Torte ins Gesicht für die Tussi von Report München
Am meisten hat mich das arrogante Getue der Moderatorin gestört. Der Schlusssatz war nur noch arrogant, nachdem gerade die Qualität des Hausarztes im Beitrag gelobt worden war: man dürfe diese Dinge nicht den Ärzten überlassen.... Dieser Redakteurin etwa? In dem Beitrag war völlig richtig die Industrienähe der Fachgesellschaften gegeißelt. Mietmäuler und Laborkosmetik sind die Stichwörter. Dazwischen war peinlicher Unsinn gestreut. Die übergewichtige Krankenschwester die bei einem BZ von 220 abwiegelte war reingetappt. Das war ein behandlungsbedürftiger Diabetes mel Typ2b, keine Diskussion. Dass die Therapieindikation bei Cholesterinerhöhung nach Leitlinie von RR, Nikotin, Alter und Geschlecht abhängt und nicht ein reines Messlattenspiel ist (Über 200 bekommste CSE-Hemmer) wurde unterschlagen. Und das Abwiegeln beim Thema Hochdruck war schon peinliche Desinformation. Nur, weil die Diabetiker seit der neuesten Studie keine extraniedrigen RR-Werte mehr einhalten sollen, ist es doch Blödsinn gleich das Gegenteil zu propagieren. Auch wenn es nicht explizit gesagt wurde, entstand für den Laien der Eindruck dass die Hochdruckwerte alle übertrieben seien. Vor zig Jahren war ja auch Lebensalter plus Hundert propagiert worden und dieser Unsinn lebt durch solche Laienreportagen wieder auf. 140/90 ist und bleibt anerkannter Grenzwert. Aber der schmeckt den Patienten nicht. Report München hat wegen seines geilen “Lübkeinterview” mit dem senilen Lipidologen wieder alle Vorurteile von Lieschen Müller zum Thema “Pillenschluckerei” reaktiviert. Danke an die Tussi von der An- und Abmoderation! Jetzt können ja alle den Homöopathieschwachsinn betreiben. Placebos sind ja die Pille “Immerlieb”. >> Kommentieren medical writer 2010-08-01 Der "normale Patient" hat einen Hausarzt, der Pofessor an der TU München ist? Reinhard Klein ist laut TU-Webseite Lehrbeuftragter am Institut für Allgemeinmedizin. "http://www.med.tu-muenchen.de/de/gesundheitsversorgung/zentrale_einrichtungen/Allgemeinmedizin/index.php "Das Institut für Allgemeinmedizin wurde am 1.7.2009 als Stiftungslehrstuhl an der Fakultät für Medizin an der Technischen Universität München gegründet. Die Stifter sind die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) und AOK Bayern." >> Kommentieren |
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