Wo der Hypochonder hoppt

Das Internet macht es möglich: Symptom-Googlen.

Das kann auch ernste Folgen haben:
Eingebildete Kranke belasten in hohem Masse das Gesundheitssystem. Drei Viertel der Ärzte widmen Patienten mit unbegründeten Krankheitsängsten mindestens doppelt so viel Zeit wie anderen, und nehmen Untersuchungen vor, die sie für unnötig erachten, die aber der Beruhigung der Patienten dienen.
Das ergab eine Studie der Universität Mainz im Rhein-Main-Gebiet.

Hypochondrie ist ein komplexes Thema. Oft sind Somatoforme Störungen die Ursache. Immerhin eine psychische Erkrankung, die eine eigene ICD-Ziffer hat und behandelt werden sollte.

Welchen Stellenwert in unserem Gesundheitssystem Patientenbedürfnisse haben, sieht man daran, dass die Funktionäre mit pawlowschen Reflexen auf die Meldung sofort mit den Themen "Doctor-Hopping", "Überweisungspflicht" und "Hausarztsystem" reagieren. Der Patient ist Schuld und muss per Zwang beglückt werden. Dahinter steht der Grundgedanke, dass ohne Patienten das Gesundheitswesen viel angenehmer wäre.

Eigentlich sollte man denen mal die Leitlinie Somatoforme Störungen um die Ohren hauen.

Häufigste allgemeine Fehler in Diagnostik und Therapie von Patienten mit somatoformen Störungen
  • Übersehen einer somatoformen Störung; Übersehen des Krankheitswertes einer Befindlichkeitsstörung.
  • Verwechslung von somatoformer Störung mit Simulation und Aggravation oder Annahme, dass die Symptomatik "eingebildet" ist".
  • Verhaltensweisen und Maßnahmen, die vom Patienten als Bestrafung erlebt werden könnten.

 
[Patienten]
Autor: strappato   2006-09-23   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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