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![]() Jahresende - Top 10 Am Jahresende meine TOP 10, zur Frage, was unser Gesundheitswesen umtreibt: Lediglich Befindlichkeitsstörungen oder ernste und/oder chronischen Erkrankungen? Krankheiten Top 10 - Oktober 2006 bei netdoktor.de:
[Patienten]
Nutzen von Selbsthilfegruppen Selbsthilfegruppen darf man natürlich nicht ausschliesslich als Aussenstelle für das Marketing der Pharmakonzerne sehen. Das Centre for Reviews and Dissemination (CRD) der Universität York hat systematisch Studien über den Nutzen von Selbsthilfegruppen untersucht und dies in einem Report(pdf) veröffentlicht. Achtung: 311 Seiten. Die Studien zeigen ein unheitliches Ergebnis, oft ist die Qualität der Studien nicht überzeugend. Sicher ein Thema mit Forschungsbedarf. Denn auch in Deutschland sollen in Zukunft Selbsthilfeverbände und -gruppen stärker durch die Krankenkassen gefördert werden. Wenn sich Therapien Nutzenbewertungen stellen müssen, sollten auch ergänzende Angebote nicht aussen vor bleiben. [Patienten]
Wo der Hypochonder hoppt Das Internet macht es möglich: Symptom-Googlen. Das kann auch ernste Folgen haben: Eingebildete Kranke belasten in hohem Masse das Gesundheitssystem. Drei Viertel der Ärzte widmen Patienten mit unbegründeten Krankheitsängsten mindestens doppelt so viel Zeit wie anderen, und nehmen Untersuchungen vor, die sie für unnötig erachten, die aber der Beruhigung der Patienten dienen.
Das ergab eine Studie der Universität Mainz im Rhein-Main-Gebiet.
Hypochondrie ist ein komplexes Thema. Oft sind ![]() Welchen Stellenwert in unserem Gesundheitssystem Patientenbedürfnisse haben, sieht man daran, dass die Funktionäre mit pawlowschen Reflexen auf die Meldung sofort mit den Themen "Doctor-Hopping", "Überweisungspflicht" und "Hausarztsystem" reagieren. Der Patient ist Schuld und muss per Zwang beglückt werden. Dahinter steht der Grundgedanke, dass ohne Patienten das Gesundheitswesen viel angenehmer wäre. Eigentlich sollte man denen mal die Leitlinie Somatoforme Störungen um die Ohren hauen. Häufigste allgemeine Fehler in Diagnostik und Therapie von Patienten mit somatoformen Störungen
[Patienten]
Mündige Patient Bei pepa sieht man, dass der mündige Patient oft ein Produkt der Medizinindustrie ist, die scheinbar für jeden denkbaren Fall Behandlungsoptionen bereit hält. Die Grundbedürfnisse der Patienten haben sich geändert. Ziel ist nicht mehr wie früher einfach ein mehr oder weniger guter Behandlungserfolg. Heute kommen die Patienten mit Erwartungen zum Arzt, die sehr oft durch Dritte und Medien mitgeprägt sind. Das geht soweit, dass Patienten mit einer "fertigen Diagnose" in die Praxis kommen und lediglich noch das richtige Rezept wünschen. Der Arzt hat dann die schwierige Aufgabe, die Patienten zu überzeugen, dass durchaus noch andere Probleme oder Diagnosen auch in Frage kommen. Die Erwartungen sind grenzenlos und werden bedient. Und die Medizinindusrie lässt sich was einfallen: Beispiel: eine Knieendoprothese, die speziell für Frauen entwickelt worden ist. Notwendigkeit und Nutzen - unbekannt. Im Gegensatz zu Medikamenten müssen Medizinprodukte ihre Wirksamkeit nicht beweisen. In diesem Falle genügten 8 Patientinnen, um den Nutzen aus der Sicht der Herstellers zu zeigen. Aber der Hersteller hat noch andere Innovationen im Angebot, denn der "neue" Patient wird jünger und pflegt einen aktiveren Lebensstil. Fehlt nur noch die Aussage: Ein künstliches Kniegelenk ist besser als diese anfällige Konstruktion, mit der jeder von Geburt an unterwegs ist. Natürlich gibt es auch echte Verbesserungen: Eines meiner derzeitigen Projekte betrifft auch ein neuartiges Implantat. Bisher sind erst 4 Patienten behandelt worden, aber das Produkt soll spätestens nächstes Jahr auf den Markt kommen. In diesem Fall sind die Resultate gut und es werden Patienten profitieren, die bisher kaum angemessen behandelt werden konnten. Aber im Fokus ist bleibt immer der Markt. Lohnt sich eine Entwicklung oder nicht? Wie kann man durch Studien, Medien und Marketing die Nachfrage steigern oder die Erstattungssituation verbessern? Immer öfter kommt es auf den Patienten an. Gesundheit ist ein Top-Thema in Zeitschriften und im Internet. Was am Ende hängen bleibt, ist der Eindruck, dass es für jedes medizinisches Problem eine Lösung gibt. Dies nimmt der Patient dankbar an, weil er die Verantwortung für seine Gesundheit abgeben kann. Update: Bei frau kelef geht es auch um den mündigen Patienten. [Patienten]
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