Tagungsethik

Die evangelische Akademie Loccum veranstaltet vom 6. bis 8. November 2006 eine Tagung zum Thema: Ethik (in) der pharmazeutischen Industrie. Welchen Interessen dient die Arzneimittelforschung?

Wieder einmal wird hauptsächlich über die Pharmaindustrie gesprochen, aber nicht mit der Pharmaindustrie. Ethisches Handeln ist auch, den Anspruch des Tagungstitels einzulösen und mit relevanten Meinungsbildner aus der Pharmaindustrie zu diskutieren.

Bei solch einer bunten Schar von Referenten, von BfArM über Ärzte ohne Grenzen, BUKO, ESIP, NAKOS, WIdO, Verbraucherzentrale bis zu universitärer Forschung, wird die Zahl der Teilnehmer von den Pharmaunternehmen klein sein. Sich vor einer pharmakritischen Kulisse wie dort als Unternehmensvertreter zu outen, ist eine Strafe, die sich niemand zumuten wird.

Immerhin ist die Veranstaltung von der der Ärztekammer Niedersachsen als Fortbildungsmassnahme anerkannt und wird mit einem Punktwert 3 + 1 angerechnet. Man darf auf ein paar Ärzte hoffen.
 
[Ethik & Monetik]
Autor: strappato   2006-10-05   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  


hockeystick   2006-10-05  
Hm. Ich sehe da spontan vier Referenten aus den Kreisen der Pharmaindustrie:

Dr. Wolfgang Dankert, General Manager, Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover

Dr. Hans-Joachim Weber, Medizinischer Direktor, Lilly Pharma Holding, Bad Homburg

Dr. Nick Schulz-Solce, Director Corporate Affairs, Lilly Pharma Holding, Bad Homburg

Frank Welvaert, Johnson & Johnson, Corporate Social Responsibility Europe, Stevens Woluwe, Belgien

Und die werden schon ein wenig Verstärkung mitbringen. Ich mache mir da keine Sorgen.


hockeystick   2006-10-05  
Ich stelle mir gerade vor, wie ein Mitarbeiter eines Pharmakonzerns nach dem Besuch der Tagung der Evangelischen Akademie Loccum dem Vorstand eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse präsentiert, und zu ethischem Handeln mahnt. Hat für mich eine gewisse Komik.


strappato   2006-10-05  
Richtig. Daher dient eine solche Tagung auch nur zur Selbstvergewisserung des eigenen Standpunkts. Eine gewisse Komik besteht für mich auch darin, dass Vetreter aus Institutionen sich kritische Gedanken über ethisches Handeln in der Pharmaforschung machen, die zum Teil von der Pharmaindustrie ihr Spielgeld bekommen. Ob es Wissenschaftler sind, Selbsthilfegruppen, Ärzte, Marktforscher, oder auch die Kommunikations-Agentur, die für die Berichterstattung der Arbeitsgruppen vorgesehen ist.








Stationäre Aufnahme












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