Abbot bekommt Post

4.000 Unterschriften gegen die Firmenpolitik des Arzneimittelherstellers Abbott haben Mediziner zusammen mit der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Susanne Kastner (SPD) gestern dem Pharmaunternehmen in Wiesbaden überreicht.

Hintergrund: Kaletra® ist ein innovatives HIV-Medikament, dass im Gegensatz zu früheren Zubereitungen nicht gekühlt werden muss. Es eignet sich daher besonders für Patienten in Ländern der so genannten Dritten Welt, die nicht über die Möglichkeit verfügen, Arzneimittel zu kühlen. Nach Angaben der Hilfsorganisationen ist die neue Kaletra®-Zubereitung für viele Patienten die einzige Möglichkeit, ihre HIV-Erkrankung adäquat zu therapieren. Nach Angaben der Hilfsorganisationen hat die Firma Abbott ausser in Südafrika in keinem der anderen Länder die Zulassung beantragt, wo Patienten dieses Medikament dringend benötigen.

Dazu auch eine Pressemitteilung der Organisation "Ärzte ohne Grenzen".

Für mich der wahre Hintergrund: In Thailand hat Ende Januar der Gesundheitsminister den Notstand ausgerufen, um das eigentlich patentgeschützte Kaletra® als Generikum aus Indien zu verkaufen. Abbot befürchtet, dass dies in anderen Ländern Schule macht. Mit Thailand wird verhandelt. Solange da keine Klarheit herrscht, wird Abbot nichts bezüglich der neuen Galenik des Medikaments unternehmen - eine Art Faustpfand bei den Verhandlungen mit den Schwellen- und Entwicklungsländern.
 
[Arzneimittel]
Autor: strappato   2007-02-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








Stationäre Aufnahme












Letzte Beiträge und Kommentare /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  OH!!!  (kelef)  /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  Subjektive Wahrnehmung  (casadelmar)  /  Sehr interessante Sichtweise,...  (akademischer ghostwriter)  
Zum Kommentieren bitte einloggen

Metainfos über das blog. Kontakt: strappato.

search noeszett Add to Technorati Favorites rss