Takeda sucht noch Bauernopfer


Wegen des TV-Spots für das Schlafmittel Rozerem, in dem Kinder als Zielgruppe angesprochen worden sind, hat der Hersteller Takeda von der FDA einen "Notice of violation letter" pdf-Dateierhalten. Die FDA hat auch den Spot pdf-Dateidokumentiert.

Besonders dreist ist die Erklärung von Takedas PR-Chef Matt Kuhn:
Our preliminary review of the situation indicates that no one internal to Takeda was involved in the approval, release or broadcast of the advertisement in question.
Da wird wohl noch nach dem Bauernopfer gesucht.

In dem Brief weist die FDA darauf hin, dass Informationen über Nebenwirkenungen gefehlt hätten: Because the ad is not a reminder ad, it must present the indication and information relating to the major side effects.

Wobei man wissen sollte, dass sich die Unternehmen im US-Pharmaverband PhRMA sich darauf verpflichtet haben, keine reminder-ads zu benutzen. Dagegen hatte Tekeda schon im Januar verstossen.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-03-11   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  


siyani   2007-03-11  
interessant ist natürlich auch die agenturmeinung
http://pharmblog.doccheck.com/?p=34


strappato   2007-03-11  
Kann es sein, dass Pharma-Werber ein Problem damit haben, dass sie nicht so witzig sein können, wie bei Konsumgüter-Werbung?


kelef   2007-03-11  
wunzigklitzekleines problem, ja. die werber sind einfach zu ignorant und präpotent sich mit der thematik und den gesetzen zu beschäftigen. und wenn dann auf der pharma-seite noch ein junges, kostengünstiges, profilierungsneurotisches geschöpf herumhüpft, kommt es leicht dazu dass z.b. als give-away für ein anästhetikum duschgel verteilt werden soll. abgefüllt in infusionsbeuteln, mit dem vollen labelling drauf. meine frage an die innovative werbeagentur, wie man den hinterbliebenen der patienten die verwechslung denn erklären solle, und wer dem richter rede und antwort stehen werde, wurde als "bösartiges runtermachen" verstanden. ähnliche reaktionen erhält man auch gerne, wenn hustenzuckerln in der maske des präparates, in einem schachterl wie das präparat, verteilt werden sollen.


siyani   2007-03-11  
pharmawerbung
werde meine immer wachsendere kritische meinung zur pharmawerbung demnächst hier platzieren. ich würde strappatos meinung sogar noch überspitzter formulieren: da werbung für pharmazeutika nicht so witzig sein kann, treibt sie vor allem im deutschsprachigen raum (im gegensatz zum angloamerikanischen raum) sogar völlig überzogene versucht-humoristische blüten, die klassische konsumgüterwerber fast durchwegs erschaudern lassen. hängt viel aber auch mit der profilierungsneurose bei gleichzeitigem null-wissen über kommunikation von pharmaproduktmanagern zusammen. meistens gut zu beobachten bei der alljährlichen bruhaha-comprix-verleihung. und, gute(r) kelef, das sind ja richtig zivilisierte beispiele, denn es gibt noch viel absurderes.








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