Klosterfrau schleicht sich ran

Redaktionelle Erwähnung gegen Bezahlung ist Schleichwerbung. Nach § 4 (3) des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) ist Schleichwerbung unzulässig, weil jede Werbemaßnahme so beschaffen sein muss, dass ihr werbender Charakter von den Angesprochenen erkannt werden kann. Die deutsche Presse hat sich im Pressekodex in Ziffer 7 zur Trennung von Werbung und Redaktion verpflichtet. Verleger und Redakteure ... achten auf eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken.

"hockeystick" führt bei boocompany die Klosterfrau-Gruppe und den Bauer-Verlag vor, der dafür gleich zwei Rügen vom Presserat kassiert hat.

Der im gerügten Bericht genannte Prof. Dr. Alexander Schenk (Prof. Ovidius Universityof Constanta in Rumänien) ist auch mit Lichtwer Pharma im Schleichwerbungsgeschäft unterwegs: Königsartischocke: Wohltat für die Fettverdauung.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-03-16   Link   (9 KommentareIhr Kommentar  


hockeystick   2007-03-16  
Gerne erinnere ich in diesem Zusammenhang auch an die Airnergy-Fans Dr. Wolfgang Grebe (BDI) und Dr. Elmar Wienecke ("Saluto"), die sich ja zufälligerweise auch in der "Taxofit-Vitalstoffakademie" der Klosterfrau-Gruppe über den Weg gelaufen sind.


hockeystick   2007-03-17  
Lichtwer und Klosterfrau findet man auch hier, neben Spitzner Arzneimittel, in trauter Eintracht beim Schleichwerben wieder.


strappato   2007-03-17  
Das ist gut:

Guillaume de Posch, der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat.1 Media AG, erklärte: „Mit der umfassenden Prüfung und den gestern verabschiedeten Maßnahmen haben wir konsequent auf die Vorfälle im Frühstücksfernsehen und beim Regionalfenster 17:30 in Sat.1 reagiert. Wir können nun davon ausgehen, dass alle Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe frei sind von unzulässigem Product Placement. Mit den neuen Vorschriften haben wir die Voraussetzung dafür geschaffen, dass es bei unseren Sendern in Zukunft keine Schleichwerbung geben wird.“
Quelle

Das gilt wohl nur für Deutschland? Im Österreichfenster wird schon mal in einer eigenen Sendung auf Produkte hingewiesen. Es ist anzunehmen, dass dies nicht aus Interesse am Thema geschah.


hockeystick   2007-03-18  
Das hier erklärt den Gleichschritt von Lichtwer und Klosterfrau in Sachen Schleichwerbung:

Klosterfrau kauft Lichtwer Healthcare

[...]

Bereits im Oktober 2004 wurde Klosterfrau von Lichtwer dafür gewonnen, das Marketing und den Vertrieb zu übernehmen, was sich schon in kurzer Zeit in nachvollziehbaren Markterfolgen widerspiegelte.


Und das hier scheint mir (neben anderen Schleichwerbe-Partnern) in erster Linie eine ziemlich plumpe Astroturfing-Nummer der Klosterfrau-Gruppe zu sein, der "Klosterfrau Melissengeist" ist sogar stets in Fettschrift gesetzt.

Und die lügen ja wirklich, dass sich die Balken biegen.


strappato   2007-03-18  
Diese case-control-Studie würde ich gerne mal sehen.


hockeystick   2007-03-18  
Sag bloß, du hast sie in medline nicht gefunden? :-)


strappato   2007-03-18  
Nach was muss ich suchen?

melissa ghost?

melissa spirit?

nun melissa?

Vielleicht sollte man den wissenschaftlichen Beirat von gesundheit.com mal fragen: Prof. Dr. med. Sigmund Silber, München; Prof. Dr. med. Jörg Schüller, Bochum; Dr. rer. nat. Viktoria Mönch, München; Prof. Dr. Bernd Höng;

Übrigens hier noch ein Projekt der MediaDomain Verlags GmbH: proverhütung.de. Den links zu urteilen ein Angebot im Auftrag von Organon. Sogar den Titelschutz nehmen sie in Anspruch: Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für: ProVerhütung in allen Schreibweisen und Darstellungsformen.

Und auch den pdf-DateiTitelschutz für: "ApoClip", "Apotheken Clip" und "Hitlers-Alpenfestung" - in allen Schreibweisen und Darstellungsformen.

Hier stellen sie proverhütung als "Initiative" vor.


hockeystick   2007-03-18  
Grandios. Allein das Zitat aus dem Titelschutzanzeiger ist schon der Stoff für einen Traum-Insider! :-)


siyani   2007-03-19  
ist ja alles ein pups...
das sat! gesundheitsfenster in österreich ist eine voll durchfinanzierte sendung http://www.weltdermedizin.at/index.php?show=redaktion bzw. http://www.sat1.at/lifestyle_telenovelas/weltdermedizin/ in der immer wieder produkte wie zufällig vorkommen. gibt bloss kein grosses aufheben, da die sendung ohnehin ohne nennenswerter reichweite läuft. da es aber eine gute sender-cash-cow für gläubige pharmaunternehmen ist, wirds wohl nicht so schnell eingestellt werden. frage mich nur, wie sich das mit dem statement von herrn posch vereinbaren lässt!








Stationäre Aufnahme












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