Zahnlos bei McZahn Ganz unglaublich klingt, was die "Zahnarzt Woche" über eine Auseinandersetzung von McZahn mit einem Partnerzahnarzt der Kette berichtet. Hintergrund ist, dass sich der Zahnarzt weigert einen neuen Franchisevertrag mit schlecheren Konditionen abzuschliessen. McZahn stoppte zusätzlich die Lieferung des Zahnersatzes. Jedoch stellte die AG laut Buchmüller eine Fortsetzung der Lieferung in Aussicht, wenn der Vertrag doch noch zustande gekommen wäre. Der Patient hat mit Koeser den Behandlungsvertrag. Er müsste für Nichtbehandlung haften und könnte erst in einem zweiten Verfahren versuchen, das Geld von McZahn wiederzubekommen. Die KZV Westfalen-Lippe habe laut Buchmüller schon gefordert, bereits erfolgte Abschlagszahlungen zurückzuzahlen, da Endabrechnungen nicht vorlagen. [...] Zirka einhundert Patienten warten auf ihre Behandlung, unter ihnen eine ältere Dame, der alle Zähne im Oberkiefer gezogen wurden. Sie wartet seit Wochen auf ihre Oberkieferprothese und muss nach wie vor mit einem Provisorium herumlaufen. Fazit: Freiberufler, die solche Franchise-Verträge abschliessen, liefern sich dem Unternehmen aus. Denn die Haftung bleibt bei ihnen hängen. Bis hin zur Existenz: Denn bei Behandlungsverweigerung drohen ein Entzug der Kassenzulassung und strafrechtliche Massnahmen. In dem Artikel im Tagesspiegel über das Unternehmen vor wenigen Wochen schwingt mit, dass das business-Model des von der Presse gefeierten Unternehmens nicht im Plan liegt. Wie auch bei DocMorris wurden die Wachstumserwartungen runtergeschraubt. Schon im Oktober schrieb die FTD, dass die Branche rätselt, wie das Unternehmen den geplanten rasanten Ausbau seiner Kette finanzieren will. Ob ein Unternehmen, das den Zahnärzten Raubrittertum und moderne Abzocke vorwirft, der idealen Partner für freiberufliche Zahnärzte ist? -- Update: SPON und die FAS berichten über die Schwierigkeiten bei McZahn. [Zahnaerzte]
gn8 2007-04-06 … und ob alle Zahnärzte so sind wie sie sind? Alles ist fragwürdig!
Ich halte ich das Geschäftsgebahren des Franchise-Gebers für fragwürdig. Auf der einen Seite die Betonung von "sozialen Engagement" - und mit mobile Praxen in Bussen die Altersheime abklappern - und dann die Auseinandersetzung mit dem Franchise-Nehmer auf dem Rücken der Patienten. Mittlerweile haben die Patienten des Zahnarztes eine Unterschriftenaktion gestartet, berichtet die taz.
Wie man in dem Fall sieht, besteht für den Franchise-Nehmer die Gefahr sich vom Unternehmen abhängig zu machen. Bis zur Kappung des Zugangs zu den Patientenakten. Da in den Heilberufen bei Unregelmässigkeiten immer auch die Zulassung auf dem Spiel steht, ist diese Abhängigkeit grösser als im normalen Franchisegeschäft und übersteigt den Nutzen aus dem verbesserten Marktzugang. In den Pressemitteilungen und Stellungnahmen des Unternehmens werden immer wieder die Zahnärzteschaft und das Zahntechniker-Handwerk als Ganzes diskreditiert und angegriffen. Mit dieser Rhetorik dann auf Partnersuche zu gehen, ist sicher kein erfolgsversprechender Ansatz. Genauso wie der beschriebene Fall gerade beim Aufbau der Franchise-Kette ein PR-Gau ist. Übrigens werden die Gründer von McZahn in den Medien und Internetforen als "insolventer Textilhändler" und "Chinarestaurant-Besitzer" beschrieben. Alles nicht sehr vertrauenserweckend. Ganz abgesehen davon, dass mit Null-Zuzahlung geworben wird, aber nur in der Fussnote erwähnt wird, dass dies nur für die GKV-Standardleistungen gilt. Übrigens werden die Gründer von McZahn in den Medien und Internetforen als "insolventer Textilhändler" und "Chinarestaurant-Besitzer" beschrieben. Alles nicht sehr vertrauenserweckend. In der Tat. >> Kommentieren |
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