Andere arbeiten lassen (AAL)

Der Chef der Unternehmensberatung ecco aus Oldenburg hat als Lehrbeauftragter der Uni Bremen die Scheinvergabe von unbezahlter Interviewertätigkeit für sein Unternehmen abhängig gemacht, berichtet die taz Bremen. Zugleich sollten die Studenten für eine von ecco organisierte Messe werben.

Die Public Health-Studierenden haben das abgelehnt und forderten die Entziehung der Lehraufträge für den Geschäftsführer und eine ecco-Mitarbeiterin. ecco hat dann, um Schaden abzuwenden, selber den Rückzug angetreten.

Im Bericht der taz wird noch die "Kooperation" des Unternehmens mit der Uni Oldenburg kritisch angesprochen. Diese enge Verflechtung ist sogar in einem pdf-DateiKooperationsvertrag fixiert worden.

Der Fall zeigt, wie geschickt "Spin-offs" aus dem Universitätsbetrieb, die Ressourcen der Uni nutzen. Ob Praktikanten, Examensarbeiten, Zugang zum Bibliotheksnetz, Imagetransfer des Uni-Namens, Nutzung von Räumen zu nicht marktgerechten Preisen, Möglichkeit bei Kapazitätsengpässe, die von der Uni bezahlten Mitarbeiter einzusetzen oder "Professoren" als Namensgeber für Gutachter zu haben - die Vorteile solcher meist von Professoren oder Uni-Mitarbeitern initiierten Unternehmungen können vielfältig sein.

Gegenüber rein privatwirtschaftlichen Forschungs-Dienstleistern und Beratungsunternehmen besteht da ein Wettbewerbsvorteil, der zu Preisdumping führt. Das erleben wir selber oft genug.
 
[Wissenschaft]
Autor: strappato   2007-05-21   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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