Maschinenmenschen Ausschnitt aus: Der Mensch als Industriepalast. In: Fritz Kahn: Das Leben des Menschen. Stuttgart 1922. In einem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung sieht Werner Bartens im Doping-Skandal bei der Tour de France den Abgesang auf das Maschinen-Modell des Menschen. Das flächendeckende Doping macht die technische Zurichtung des Menschen zur - in diesem Fall betrügerischen - Maschine kenntlich, zeigt den funktionellen Blick auf den Körper. Die Skandal-Tour 2007 bietet nicht nur die Chance zu einem Neuanfang ohne unerlaubte Leistungssteigerung, mitreisende Blutspender und Arzneihändler. Sie ermöglicht es auch, endlich das einseitige Maschinenmodell vom Menschen aufzugeben. Sehr idealistisch. Nur bildet das "Maschinenmodell" die Grundlage für den "medizinisch-industriellen Komplex", und die Richtschnur für die Gesundheitspolitik. Da wird das Desaster im Radsport nichts daran ändern. Und ehrlich gesagt: Manchmal ist mir das naturwissenschaftliche Modell auch ganz angenehm und es funktioniert oft besser als ganzheitsmedizinische Ansätze. Was die Pharmaunternehmen zu verantworten haben, ist das nicht einlösbare Versprechen, jedes Problem zu lösen - es wird nur die richtige Pille benötigt. Das hat zu einer überzogenen Erwartungshaltung des Patienten an den Arzt und einer Entfremdung gegenüber den Körpersignalen geführt. In dieser Hinsicht sind die Profisportler ein Produkt ihrer Zeit. Nicht nur beim Medikamentenmissbrauch. Wenn ein Bundesligaspieler nur wenige Wochen nach einer schweren Verletzung wieder aufläuft, dann bestätigt auch dies für die Fans die Macht der Medizin und die Leistung der Pharmaindustrie. [Wissenschaft]
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