High und ruhig durch Hustensaft

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat vor dem Missbrauch rezeptfreier Arzneimittel gegen Husten, Einschlafstörungen oder Allergien gewarnt. Der Hustenblocker Dextromethorphan und das Antiallergikum Diphenhydramin wirken in höherer Dosierung halluzinogen.

Die Warnung des ABDA wendet sich an Jugendliche, die es damit knallen lassen. In den USA wird vor einem ganz anderen Missbrauch der beiden Wirkstoffe gewarnt. Eltern sedieren damit ihr quengelndes Kleinkind, beispielsweise auf Flugreisen.

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Update
Es gibt seit gestern auch eine offizielle Warnung der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA vor der nicht durch einen Arzt verordneten Gabe von Hustenmedikamenten an unter 2-jährige Kinder.
 
[Arzneimittel]
Autor: strappato   2007-08-15   Link   (5 KommentareIhr Kommentar  


galapagos   2007-08-15  
diphenhydramin
köstlich...entweder träumen oder dämmern behörden vor sich hin, die pharmaindustrie hält infos zurück oder medizin- oder pharmakologiestudenten habens erst jetzt (wieder) entdeckt, weils natürlich heute billig ist. früher heftigst heuschnupfengeplagt, nahm ich auch während paar jahren zur saison auch die netten roten tabletten namens - ich glaube mich noch erinnern zu können - polaramin. herrlich - die nase rann weniger und gleichzeitig nahm man alles plötzlich so gelassen - das perfekte high-light zu tagesanfang! jeder student (sogar blonde -innen) der einschlägigen fächer kannten diese angenehmen nebeneffekte...nur mal angemerkt: das ist mittlerweile 30 Jahre her...mein fazit: eines der harmlosen präparate im vergleich zu vielem, was heute auf dem markt ist.


luto   2007-08-16  
Soweit mir bekannt ist, sind beide Substanzen rezept*frei*, also nicht nur das DMP. Und wie galapagos schon schreibt ist das ein alter Hut. Allerdings haben die Amis diesen alten Hut wohl gerade neu entdeckt und die Welle schwappt über den Teich.


strappato   2007-08-16  
Danke. Habe noch einmal in der roten Liste nachgesehen. Beide Wirkstoffe sind rezeptfrei.


strappato   2007-08-16  
Alter Hut und vergleichsweise harmlos. Sehe ich ähnlich. Die vom ABDA genannten hohen Zahlen in den USA sind sicher auch damit zu erklären, dass Jugendliche zwar nicht an Alkohol rankommen, aber eben im Internet sich Hustenmittel-Grosspackungen bestellen können.

Daher halte ich die Warnung vor dem Einsatz um Kleinkinder ruhig zu stellen für erheblich relevanter.


kelef   2007-08-16  
diphendydramin- und cetirizinhältige mittel sind in österreich auch oft rezeptfrei erhältlich. kommt oft auf die stärke, die weitere zusammensetzung resp. die zugelassenen indikationen an. sehr praktisch für findige eltern.

ich reagier' ja persönlich ziemlich stark auf antihistaminika, und kann diese tadellos als ein- und durchschlafmittel nehmen. und manchmal, wenn ich so ein beipackzetterl versehentlich durchles', wird mir auch ganz schwummrig.

andererseits, früher gab es den mohnzutzl und den rum in der milch, wenn die eltern die kinder in solcher weise ruhig stellen wollen, kann man sie wohl kaum daran hindern, so traurig das auch ist.








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