Altenpflege als Geschäft

Diese Gesellschaft drückt sich um das wichtige Zukunftsthema, der Alterspflege. Ein Interview in der taz mit Claus Fussek, Deutschlands bekanntesten Pflegeexperten und -kritiker.
Es ist alles bekannt, aber es ändert sich nichts. Denn am System schlechter Pflege werden Milliarden verdient. Man verdient mit Magensonden, mit Psychopharmaka, mit Windeln. Man muss nur mal auf eine Altenpflegemesse gehen, da gibt es alles. Pflege ist ein Riesengeschäft geworden. Die Träger expandieren und jammern gleichzeitig - so ähnlich wie die Pharmalobby.

Wir machen uns um den Klimawandel mehr sorgen, als um die Situation im Alter. Absurd.
 
[Pflegeversicherung]
Autor: strappato   2007-01-24   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pflege als nächstes Sanierungsprojekt

Wenn die Gesundheitsreform auf dem Weg gebracht worden ist, soll die Pflegeversicherung saniert werden.

Da zeigt sich ein Trümmerfeld: Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen empfahl in seinem Gutachten 2005 eine Verschmelzung von Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Das Gutachten war eine Ohrfeige für die Politik:
  • Wenig konsequente Ansätze, um Pflegebedürftigkeit zu verzögern oder zu vermeiden.
  • Kaum Anreize, die die Vorbeugung belohnten.
  • Missachtung des Leitgedankens "Reha vor Pflege"
  • Versorgungslücken und Defizite durch fehlende Koordination zwischen Pflegekassen und Krankenkassen.
  • Mängel bei der Betreuung Demenzkranker.
  • Mängel bei elementaren Bereiche der Pflege.
Statt diese Probleme anzugehen, kündigt das Bundesgesundheitsministerium Leistungsumschichtungen von der stationären zur ambulanten Pflege an. Die ambulante Pflege belastet die Pflegekassen weniger als die stationäre. Angesichts der demographischen Situation aber nur eine kurzzeitige Lösung und kein Weg um die Pflegeversicherung finanziell dauerhaft zu stabilisieren. Auszubaden haben es die Familien, die bei reduzierten stationären Pflegesätzen einen grösseren Teil selber aufbringen müssen.

Eine Entlastung würde die Legalisierung der geschätzten 100.000 osteuropäischen Pflegekräfte bringen, die zur Zeit in den Privathaushalten tätig sind. Das Problem ist lange bekannt, aber keine Regierung will sich mit den gemeinnützigen Trägern und der Pflegelobby anlegen.

Da sind unsere österreichischen Nachbarn weiter: Bundeskanzler Schüssel plädiert für eine Legalisierung ausländischer Pflegekräfte. Und kann sich dabei der Unterstützung von 70% der Österreicher sicher sein.
 
[Pflegeversicherung]
Autor: strappato   2006-09-01   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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