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Massenmail Pfizer will 20% seiner Mitarbeiter im Pharmaaussendienst [Ausland]
Ein cent für die Weltrettung Das Unternehmen Ratiopharm hat in den letzten Monaten Das Gute soll das Projekt World in Balance sein. WORLD IN BALANCE ist ein Brückenschlag zwischen Jugend und Alter, Schwarz und Weiß, Ost und West, Süd und Nord, zwischen Kunst und Industrie, Zivilisation und Ökologie, Leben und Tod oder Arm und Reich.
Für die Weltrettung hat man sich den deutschlandweit bekanntesten Helfer mit ins Boot geholt: Karlheinz Böhm mit seiner Stiftung "Menschen für Menschen". Was den Erfolg des darüber Redens garantiert. Ein cent sollen für jede verkaufte Medikamentenpackung in das Projekt gesteckt werden. 2006 sind das 1,7 Millionen Euro. Angesichts der 864,4 Millionen Euro Deutschland-Umsatz von ratiopharm und des von der US-Zeitschrift "forbes" geschätzten Merckle Vermögens von 5,7 Milliarden Euro (Platz 65 auf der Liste der weltweit reichsten Menschen) erscheint die Summe gering. Zweifel kommen auch auf, wenn man das eigentliche Ziel sich anhört: Darüber hinaus werden alle Vertriebs- und Marketingaktivitäten in Deutschland langfristig auf die Initiative ausgerichtet und Ärzte und Apotheker über den Außendienst und Anzeigen informiert. Da wird wohl das "rede darüber" vor das "tue Gutes" gestellt. [Pharmaindustrie]
The next big thing Statine (Cholesterinsenker) gehören weltweit zu den meistverkauften Medikamenten. Allein Atorvastatin (Lipitor® oder Sortis®) bringt Pfizer jährlich einen Umsatz von 12 Milliarden Dollar. Wie geht es weiter? Einen ähnlich grossen Markterfolg erhofft sich Pfizer von einem Wirkstoff der das "gute" Cholesterin (HDL) im Blut erhöht. Wie es aussieht, erhöht das Medikament auch den Blutdruck, was einem Todestoss für die Zulassung gleichkäme. Der Artikel bei forbes.com liest sich wie eine Beschreibung eines Glücksspiels. Was keine schlechte Metapher für die Entwicklung eines neuen Wirkstoffes ist. Der Einsatz ist hoch. Nur wollen wir unsere Gesundheit Spielern und Aktienspekulanten in die Hände legen? [Pharmaindustrie]
Selbsthilfe und Pharmasponsoring Der Einfluss der Pharmaindustrie auf die Selbsthilfe ist gross. Keine neue Erkenntnis, die Kirsten Schubert und Prof. Glaeske in der Studie für die Selbsthilfe-Fördergemeinschaft der Ersatzkassen herausgefunden haben. Am Ende des Berichts werden Empfehlungen gegeben. Es sollten verbindliche Regeln erarbeitet werden, alles schön auf Unabhängigkeit bedacht. Das alles sollte von einer Monitoring-Stelle überwacht werden, bezahlt vom Steuer- oder Krankenkassenbeitragszahler. Die formulierten Anforderungen sind hoch und mit Mehraufwand auf Seiten der Selbsthilfegruppen verbunden, wenn diese das personell überhaupt leisten können. Höherer Aufwand und weniger Geld durch Pharmasponsoren. Ich glaube nicht, dass man die Selbsthilfeverbände für diese Empfehlungen begeistern kann. Der Bericht bleibt vage und die Empfehlungen sind nicht sehr praxisnah. Fälle, Unternehmen oder Verbände werden, falls überhaupt, nur exemplarisch genannt - ohne Wertung und Details. Das ist angesichts der zweifelhaften Praktiken der Pharmaindustrie auch gegen eigene Ansprüche der Corporate Social Responsibility kaum verständlich. Die Anschuldigungen konnte dann auch der Sprecher des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) locker zurückweisen: Mit "pauschalen Vorwürfen" werde den Patientenorganisationen Unmündigkeit und Unprofessionalität unterstellt. Patientenorganisationen achteten stark darauf, nicht von einem Pharma-Unternehmen abhängig zu sein. Der Sprecher des BPI verteidigt die Selbsthilfeverbände! Ohne Nennung von Sache und Schuldigen kommt man meines Erachtens nicht weiter, so wie es beispielsweise Die Beschäftigung mit diesem Thema hat gezeigt, wie schwierig es ist, Transparenz in diesen Bereich von Finanzierung und Abhängigkeiten, Sponsoring und Unterstützung zu bringen. [Ethik & Monetik]
Verlustmeldung Fax von einer Gastroenterologie-Praxis: Der Studienordner ist leider verloren gegangen. Schade. Ob man dort gerne Patient wäre? Das Endoskop ist leider verlorengegangen. Schade. [heile Welt]
Zahnarztlyrik Für eine Weisheitszahn-OP wechselt man lediglich in die untere Etage der Praxis zum Oralchirurgen. Und wer diesen Eingriff verschlafen möchte, plant seinen Termin zu einem Zeitpunkt, da das ambulante Narkoseteam vor Ort ist. Selbst bei Problemen an Wochenenden und Feiertagen bleibt KU64-Patienten der Gang in die Notaufnahme erspart. Die Berliner Praxis am Kurfürstendamm bietet seit langem Öffnungszeiten jenseits des Ladenschlussgesetzes und erweist sich auch damit als echte Serviceoase im deutschen Gesundheitsmarkt. 13 Pressemitteilungen in einem Monat. Ganz schöne Schlagzahl. Und der Inhalt variiert nur gering. Sieht ein wenig nach einem erfolgreich absolvierten Seminar "Öffentlichkeitsarbeit für Anfänger" aus. Sogar Zahnärzte brauchen Kommunikationsberatung. Wenn man sich die Praxis im Internet ansieht, könnten die sich das auch leisten. [Gesundheitswirtschaft]
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